Australien.
Die Entdeckungen.
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blühendem Zustande. Die Herrnhuter in mehreren Missionsorten (Neu-Herrn-
Hut, Bethanien, Emmaus rc.) beweisen üch für den Unterricht der Neger be¬
sonders thätig.
6) Barth elemy nordwestlich von Antigoa ist schwedisch; Martin und
St. Eustaz unweit Barthelemy, wie auch Aruba oder Orva wo eine Gold¬
ader entdeckt worden, und Curaßao, beide vor der Küste Venezuelas, sind
holländisch. Der Republik Venezuela gehören Margarita und Tortnga.
V. A u st r a l i e n.
Man belegt mit diesem Rainen, im weitern Sinne, die große einem Conti¬
nent gleiche Insel Nenholland, ferner Neu-Guinea, Neuseeland und alle nicht zu
Asien und Amerika gehörigen Inseln und Inselgruppen der Südsee oder des
großen Oceans. Was westlich von Neu-Guinea liegt, wird zu Südost-Asien ge¬
rechnet. Seit aber die Engländer den Continent allein Australien und nicht
mehr Neuholland nennen, heißen die übrigen Inseln oft Océanien oder
Polynesien.
Die allmählige Entdeckung dieser Inselwelt, ihre Natnr und Bewohner,
lernt man aus den bekannten Sammlungen interessanter Reiseberichte kennen.
Nicht blos die Geographie, auch die Menschenkunde hat sehr dadurch gewonnen.
Hier nur ein kurzer Ueberblick von der
Geschichte der Entdeckungen.
Während Spanien sich amerikanischer Länder bemächtigte, ließen sich Portu¬
giesen an Küsten Afrika's und in Ostindien nieder, wo sie zugleich bedeutende
Entdeckungen machten. Schon 13 Jahr nach Basco de Gama's Fahrt kam An¬
tonio Ab reu zu den Molucken (1511) und andre steuerten nordwärts bis Ja¬
pan, ostwärts bis Neu-Guiuea So ward von Ostindien her der große Anstral-
Ocean eröffnn, welchen von Amerika her F erd. M ag elh aens 1520 zuerst*),
dann der Spanier Mendana dreimal zwischen 1567 und 1595, und seine Lands¬
leute Qui ros und Torres 1605, völlig durchfuhren. Diele Inseln wurden
durch sie bekannt, doch nicht genau. — Die Portugiesen überlebten nnterdeß ihre
Thätigkeit und ihren Ruhm. Daß sie unter Philipps II. Joch geriethen, war
auch der Ruin ihrer Colonien, denn die neuen Republikaner Hollands bekämpften
außer der spanischen auch die Seemacht Portugals, und wurden in den ostindischen
*) Magelhaens Leute kamen nach einer Fahrt von 1124 Tagen nach Spa¬
nien zurück, die Winterzeit, die er in Patagonien zugebracht hatte, abgerechnet.
In neuester Zeit hat der Kaufsahrer Marchand diese Weltreise in 488 Tagen
abgethan, und ein schottischer Seeräuber gar in 240. Auf Dampfschiffen wird
es noch schneller gehen.