Einleitung. 19
steinartigen Kruste durch ihr Wasser überziehen, heißen ver¬
steinernde Quellen. Da aber, wo ölichte Theile hervor-
quellcn, und zuweilen auf Wasser schwimmen, sind Naphta,
Berg öl, Bergtheerquellen.
d. Das Wasser mehrerer Quellen fließt durch kleinere Ver¬
tiefungen oder Rinnen zusammen, und bildet auf diese Weise
nach und nach einen kleinern Bach >), 5—12 F. br. Ein grö¬
ßerer Bach entsteht durch Neben- und Seitenbäche, die
ihm immerfortzufließen. Giesbäche, Waldbache, Berg-
wasser schwellen zuweilen schnell und stark an, werden zer¬
störend, und trocknen oft wieder ganz aus. Aus dem Zusam¬
menflüsse vieler Bache entsteht ein Fluß z), wenn sein Gewäs¬
ser in einen größer« Fluß fließt, ein Nebenfluß, auch Sei¬
ten flu ß, wenn es sich aber in das Meer ergießt, ein Haupt¬
fluß oder ein Stroms. Küstenflüsse strömen nach kur¬
zem Laufe in's Meer, und Steppenflüsse verlieren sich im
Sande, in der Erde oder in einem See, ohne sichtbaren Ab¬
fluß. Jedes Thal, in welchem ein Strom fließt, heißt Strom-
1hal, und alle Landerstrecken znsammengenommen, deren Ge¬
wässer in einen Hanptflnß sich vereinigen, bis dahin, wo er
in's Meer geht, heißen ein Stromgebiet (Flußgebiet). Die
(im Abrisse einem dürren Baum mit seinen Aesten und Zwei¬
gen ähnelnden) sämmtlkchen Quellen, Bäche, Seiten- und
Nebenflüsse mit dem Hauptstrom nennt man Wasser- oder
Flußsystem. Die Vertiefung, worin das Wasser fortfließt,
und welche jedes fließende Gewässer sich selbst allmählig bildet,
heißt Flußbette, Strombette, und wo sie am tiefsten ist,
Thalweg. Der Ursprung eines Flusses heißt seine Quelle.
Oft hat er deren mehrere, dann nennt man die Gegend Qnell-
land oder Quellengebiet. Die Stelle, wo ein fließendes
Wasser in einen Fluß, Strom, oder in's Meer fließt, heißt
Ausfluß oder Mündung; die Gegend, wo dasselbe der Oce-
an aufnimmt, sein Mündungsland, und die Inseln, welche
durch mehrere Ausflüsse oder Mündungen des Flusses an der
Meeresküste gebildet werden, unächte Inseln, im Gegen¬
satz derer, die das Meer ganz umgiebt.
c. Den Lauf eines Flusses oder seine Länge nimmt man
von der Quelle bis zur Mündung an, nach seinen vielfältigen
Krümmungen, die ihn sehr verlängern. Die Länge der Kn-
a) Fluvius.
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y) Rivus. z) Amais.