Einleitung. 29
gend, und sie gleichsam festhaltend, mit sich in die Luft hinauf-
und weit fortführen; endlich aber dieselbe, sich wieder mit
furchtbarem Tosen abwärts neigend, an einem andern Orte,
oft sehr zerstörend und verwüstend, absetzen, was man das Zer¬
platzen derselben nennt. — Ein Land- oder Küsten wind
weht vom Lande nach der See; ein Seewind, von der See
nach dem Lande; ein Schnee- oder Eis wind, aus beschnei¬
ten oder Eisbergen. Auch giebt es erstickende Winde, die
über heiße Sandsteppen wehen, und dem Athmen und der Ge¬
sundheit schädlich sind. Ein solcher aus Africa, Harmattan
oder Prest er, heißt in Asien, Samum; in Egypten, Cham-
sin; in Spanien, Solano- oder Med in ah wind, und in
Italien, Sirokko (d. h. Südostwind). Beständige oder
Passatwinde wehen in der heissen Zone lange Zeit in der nem-
lichen Richtung; periodische Winde eben so zu bestimmten
Zeiten, wechselnd, z. B. Monsouns (Monsons), halbjährig
in der heissen Zone, 6 Monate von S. W. und 6 Monate von
N. O. unbeständige, veränderliche Winde, schnell wech¬
selnd, nach verschiedenen Gegenden. Daher nennt man sie nach
der Weltgegend, woher sie kommen: Nordwind, Ostwind rc.,
Südwestwind u. s. w.
e. Lufterscheinungen oder Meteore nennt man die
verschiedenen Erscheinungen, welche sich in der Atmosphäre er¬
eignen. Es sind deren schon mehrere erläutert, die man wäs-
serigte nennt. Aber es giebt, außer diesen, noch feurige
und leuchtende. — Das Gewitter ist eine der erhabensten
und bewundernswürdigsten derselben. Wenn die, in der gan¬
zen Natur verbreitete, elektrische Materie sich in den Wol¬
ken häufig angesammelt hat, so entstehen Entzündungen, mäch¬
tige, zikzakfbrmige Feuerstrahlen, die wir Blitze nennen, die
zuweilen plötzlich zünden, oder Menschen und Thieren auch
wohl tödtlich werden. Der Donner ist eine Folge des Blitzes
und der, durch ihn in der Luft veranlaßten, mächtigen Erschüt¬
terung; seine Dauer ist nur sein Widerhall in den Wolken, Ber¬
gen u. dgl. In heißen Erdstrichen sind Gewitter häufiger,
heftiger und zerstörender, als in den kältern. — Zu den
leuchtenden oder glänzenden Lufterscheinungen gehört:
die prachtvolle Morgen- und Abendrbthe; der Regenbo¬
gen, mit seinen herrlichen Farbenkreisen; glänzende Ringe
und Höfe, zuweilen mit Regenbogenfarben, um die Sonne,
den Mond und die größten Sterne. Selten nur erscheinen