45
Europa.
Großherzog die Oberherrkichkeit über das Fürstenthum Piom-
bino (mit der befestigten St. gl. N. an dem Kanal gl. N., der
das Land von der Insel Elba scheidet), das mir einem Theil der
Insel Elba dem Fürsten Ludovist Buoncompagni gehöre.
VII. Die Republik San Marino im Bezirk des
Kirchenstaats an der Vereinigung des Tqmaro und Calore,
hat ij Q. M. mit 7000 Einwohnern.
Die einzige Stadt S. Marino mit 3 Kastellen, 6000 E.
VIII. Der Kirchenstaat enthalt 715 Q. M. mit
2,425,222 Einwohnern, und liegt an der Tiber (mit dem
Chiaecio, P a g l i 0, N e r a, Teverone re.), M u so n e,
Tronto, Po (der die Gränze mit dem lombardischrvenetia/
Nischen Königreich bildet) rc. Der sehr fruchtbare, aber wenig
anaebaure Boden wird von den Apenninen durchschnitten, hat
zwar die pontinischen Sümpfe, liefert jedoch Getreide, Obst,
Wein, Oel, Hanf, Seide, Alaun, Schwefel, Salpeter, Vi¬
triol, Marmor, Puzzuolane rc. Landesherr ist der Papst,
das geistliche Oberhaupt der katholischen Christen, Pius VlI.
(Gregorius Barnabas Chiaramonti), der das Land unum¬
schränkt beherrscht; das Cardinalscollegium bildet das höchste,
geistliche Gericht. Die Einkünfte betragest mit Einschluß
dessen, was der Papst aus den katholischen Ländern der Christen¬
heit bezieht, 6 Mill. Scudi; die Staatsschulden i2oMill.
Die Landmacht beträgt 9000 Mann, die M a r i n e besteht
aus einigen Galeeren. Das Land ist außer den Distrikten
Rom, Tivoli und Subiaco in 17 Delegationen getheilt, von
denen die 5 ersten den Titel Legationen erhalten, sobald ein
Cardinal an ihrer Spitze steht.
Die Hst. und Residenz des Papstes Rom an der Tiber auf
12 Hügeln, 3 M. im Umfang, iZ4,i6i E.; 3a8 Kirchen, worunter
die Sr. Laterankirche, die Hauptkirche der ganzen katholischen Chri¬
stenheit, die St. Peterskirche (?5o F. lang, Ü20 breit; vorzüglich
merkwürdig ist der Dom mit der doppelten Kuppel, die auf 2 Pfei¬
lern ruht, von denen jeder 9» Fuß im Durchmesser betragt; Spitze
des Kreuzes 5o3 F. hoch; im Innern 29 Altare, unter dem Haupt¬
altar ruhen bei 112 ewigen Lampen die Ueberreste des armen Fischers
Petrus; mit einer zahllosen Schaar von Heiligen und 4 gigantischen
Kirchenvätern: Ambrosius, Augustinus, Chrysostomus und Athana¬
sius, und den prächtigen Grabmählern Pauls Vü,, Clemens XliL,
der britischen Königsfamilie der Stuarts, der Königin Maria
Elementina rc.; sie ist inwendig und auswendig ganz mit Marmor
überzogen; dabei der St. Petersplatz mit dreifachen Säulengangen,
In denen man über 3oo Statuen zahlt, und in der Mitte ein 180
Palmen hoher ägyptischer Obelisk und 2 prächtige Springbrunnen),
und die Kirche 8. Maria ad Martyres (Rotonda, einst Pantheon,
u5 Jahr vor Christus erbaut, ganz von Quadersteinen aufgeführt
und im Innern mit Marmor Überkleider, besteht aus einem einzigen
runden und hohen Gewölbe, welches weder gnf Pfeilern ruht, noch