Vorrede
Von mehrern Seiten her Iheils öffentlich, theils privatim aufge¬
fordert, aus meinem mit so grosser Nachsicht und so ermunterndem
Beifalle aufgenommenen Handbuche der alten Geographie in 3 Banden
einen kurzen Auszug als Leitfaden beim Unterrichte in der allen Geo¬
graphie auf Gymnasien zu veranstalten, glaubte ich diese ehrenvolle
Aufforderung um so weniger unbeachtet lassen zu dürfen, als es wirk¬
lich an einem neueren, dem jetzigen Standpunkte der Wissenschaft
entsprechenden und zweckmässig eingerichteten Hülfsbuche dieser Art
noch gänzlich fehlt. Bin ich nun aber auch bei Ausarbeitung dieses
Werkchens im Allgemeinen der Anordnung meines Handbuchs gefolgt,
um dem Lehrer den Vortrag der alten Geographie nach diesem Leit¬
faden durch den Gebrauch des letzteren möglichst zu erleichtern , so
wird doch schon die flüchtigste Vergleichung zeigen, dass man hier
keineswegs nur einen Auszug aus dem grossem Werke, sondern eine
ganz neue und selbstständige Arbeit vor sich hat, da ich schon jetzt
durch fortgesetzte Studien vielfache Gelegenheit zu Berichtigungen
und Ergänzungen meines Handbuchs gefunden habe, was gewiss Nie¬
manden befremden wird, da das dies diem docet fast in keiner Wis¬
senschaft eine grössere Bestätigung findet, als gerade in der Erdbe¬
schreibung. Ich bitte daher alle sich hier findenden Abweichungen von
jenem als Verbesserungen anzusehen, von denen ich hier freilich keine
Rechenschaft geben kann, und die ich — wenn sich nicht unterdessen
eine andre passende Gelegenheit dazu findet — allerdings erstbei einer zu
hoffenden zweiten Auflage des Handbuchs durch Gründe zu rechtfertigen
im Stande sein werde. (Einstweilen verweise ich hinsichtlich mancher
dieser Veränderungen und Berichtigungen auf die von mir gelieferten
geograph. Artikel in Pauly’s Realencyclopädie der dass. Alterlhums-
wissenschaft.) Der Zweck bei Abfassung dieses kurzen Abrisses der