IV
Vorrede.
alten Geographie aber war, den Schülern ein Hülfsmillel in die Hand
zu geben, durch das sie in den Stand gesetzt würden, dem Vorträge
des Lehrers, ohne durch zu vieles Nachschreiben gestört zu werden,
aufmerksam zu folgen und das Gehörte zu Hause mit Erfolg zu wieder¬
holen. Daher musste derselbe, mit Ausschluss alles gelehrten Appa¬
rats , aller Citate u. s. w., vorerst die allen Namen der Länder und
Völker, der wichtigem Berge, Vorgebirge, Flüsse, Seen, Städte
u. s. w. sowohl in der römischen als in der griechischen (auch, wo es
nöthig schien, in der einheimischen, indischen, hebräischen, persischen
u. s. w.) Form, und wo irgend möglich, mit Angabe der Quantität, in
wiefern die Aussprache dadurch bedingt wird, sodann aber auch die
den allen entsprechenden neueren Namen , soweit sie bekannt sind,
enthalten. (Bei Angabe der Quantität musste ich freilich oft blos der
Analogie und Wahrscheinlichkeit folgen, und es werden hier, leicht
mögliche Druckfehler ganz abgerechnet, gewiss noch manche Irrlhii-
mer mit untergelaufen sein, wegen deren ich um gütige Nachsicht bit¬
ten muss; doch wollte ich, selbst auf die Gefahr eines lrrlhums hin,
lieber eine blos wahrscheinliche Quantität angeben, als den Schüler
über die Aussprache eines Namens ganz in Ungewissheit lassen. Bei
blossen Verwaisungen auf schon früher dagewesene Namen schien
übrigens die Wiederholung der Quantität nicht nöthig. Was aber die
jetzigen Namen betrifft, die in neueren Reisewerken oft so überaus
verschieden angegeben werden, so schien es in vielen Fällen nöthig
mehrere Formen derselben anzuführen, sei es auch nur aus dem ein¬
zigen Grunde, damit der Schüler, wenn er in seinem Lchrbuche der
neuern Geographie oder in seinem Atlas eine abweichende Form findet,
nicht irre werde u. hier oder dort einen Irrthum voraussetze.) Es
musste ferner über die Grenzen der Länder, den Strich der Gebirgs¬
züge, den Lauf der Flüsse, die Lage der Vorgebirge, Seen u. Städte
wenigstens so viel mitgetheilt werden, dass der Schüler dieselben auf
der Karte leicht auffinden kann; denn der Gebrauch eines guten Hand¬
atlasses der alten Geographie neben diesem Leitfaden ist freilich uner¬
lässlich*). Auch von dem Klima und der Beschaffenheit der Länder,
*) Unter den bisher erschienenen ist besonders der Kiepert’sehe als der
vorzüglichste dringend zu empfehlen. Uebrigens erlaube ich mir schon vorläufig