Object: Römische Kaisergeschichte, Die deutsche Geschichte des Mittelalters (Teil 2)

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Verfolgung der bekenntnistreuen Christen. Indes trotz aller Greuel 
dieser schrecklichsten Verfolgung behauptete sich die christliche Lehre 
siegreich. Diokletian legte endlich, von einer schweren Krankheit 
heimgesucht, zugleich mit seinem Mitkaiser die Regierung nieder 
und lebte fortan in seinem Heimatlande Dalmatien auf einem 
prächtigen Landhause, dessen Trümmer noch heute zu sehen sind. 
Sogleich kam es zwischen den Heerführern zu neuen Thron- 
streitigkeiten. Nach vielfachen Kämpfen standen sich noch Con- 
stantinus, Maxeutius und Licinius gegenüber. Während 
Constantinus gegen Maxentius zu Felde zog, soll seinem Heere 
zur Mittagszeit am Himmel ein flammendes Kreuz mit der In- 
fchrift: „In diesem Zeichen siege" (in hoc signo vince) erschienen 
sein. Unter Vorantragung einer mit dem Zeichen des Kreuzes 
versehenen Kriegsfahne (läbarum) besiegte er vor den Toren Roms 
Maxentius, der auf der Flucht in der Tiber ertrank. Darauf 
erließ Conftantin mit feinem Mitkaiser Licinius zu Mailand 
eine Verordnung, worin das Bekenntnis des Christentums frei- 
gegeben ward und die Christen den Heiden in den bürgerlichen 
Rechten gleichgestellt wurden (313). Das Doppelkaisertum bestand 
nicht lange. Konstantin griff den Licinius an, besiegte ihn in 
zwei Schlachten und ließ ihn trotz der Zusicherung, sein Leben 
schonen zu wollen, treulos umbringen. 
Constantm der Große (324—337). Seine Regierung brachte 
einen mächtigen religiösen Umschwung hervor. Er machte das 
Christentum durch mannigfache Begünstigungen zur herrschen- 
den Religion im Staate. Schon durch seine Mutter Helena, die 
eine fromme Christin war und zu den heiligen Stätten in Jerusalem 
pilgerte, war er dafür günstig gestimmt worden. Als Schirmherr 
der Kirche berief er (325) das erste allgemeine Konzil nach 
Nicäa in Bithhnien, auf dem die Lehre des alexandrinifchen Irr- 
lehrers Arlus verworfen wurde, der die Gottheit Christi leugnete. 
Kurz vor feinem Tode ließ er sich von dem Bischof Eusebius 
von Nikomedien taufen. 
Conftantin verlegte den Sitz der Regierung von Rom nach 
Bhzanz, welches nach ihm später Konstantinopel genannt 
wurde. Er teilte das ganze Reich in vier Präsekturen ein und 
führte eine streng geregelte Verwaltung und Hofhaltung mit zahl¬ 
reichen besoldeten Beamten ein.
	        
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