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Felsen des h. Aaron landete. Nach Aarons Tode wurde St.
Malo sein Nachfolger und im Jahre 541 wurde er zum Bischof
von Aleth gewählt, welche Stadt von der dem h. Servais zu
Ehren gebauten Kirche jetzt St. Servan heißt und von St.
Malo nur durch einen schmalen Streifen Meeres getrennt ist.
Im Jahre 709 wurde der Fels, auf welchem St. Malo liegt,
durch eine fürchterliche Ueberschwemmung vom festen Lande los¬
gerissen, so daß er nur durch eine schmale Landzunge damit zu¬
sammenhing. Hier nun wurde der beinahe eine Viertelstunde lange
Damm, 1a Chaussée oder le Sillon aufgeführt und 1733 er¬
neuert.
Auf einem nahen Felsen, le Grand Lé genannt, befindet
sich in Granit gehauen, mit einem schweren Granitblock bedeckt,
mit einem Eisengitter umgeben und einem einfachen Kreuz geziert
das Grab des großen Schriftstellers Chateaubriand (nach seiner
eignen Anordnung). Ein neuerer Biograph läßt den Verfasser des
Génie du Christianisme auf dem St. Malo benachbarten Schlosse
Combourg geboren werden; aber noch zeigt man im jetzigen
Hotel de France das Gemach, in welchem Chateaubriand das
Licht der Welt erblickte, und damit stimmen die Kirchenbücher
überein, wornach er in St. Malo am 4. September 1768 ge¬
boren wurde, wie er in seinen Memoiren (Mémoires d’outre¬
tombe c. I.) bemerkt, in demselben Jahre mit Napoleon. Die
letztere Angabe ist jedoch unrichtig, da Napoleon am 15. Aug. 1769
geboren ist, in demselben Jahre mit Wellington, Soult, Cuvier,
W. Scott und dem englischen Historiker Lingard.
Außer Chateaubriand wurde ein anderer Meister der fran¬
zösischen Prosa, der Abbê de la Mennais in St. Malo (1782)
geboren, ferner der berühmte Seeheld Duguai-Trouin, dessen
Marmorstatue auf dem öffentlichen Platze steht. Endlich ist St.
Malo auch die Vaterstadt des Mathematikers und Philosophen
Maupertuis, des berühmten Freundes Friedrichs des Großen,
der ihn 1740 als Präsidenten der Akademie nach Berlin berief
und eine Menge der interessantesten Briefe an ihn schrieb.
Vom H er aus g ebe r.
e. Die Schweiz.
1. Die zahmen Thiere -er Alpen. Das Alpenrin-vieh.
In den stillen, ungeheueren Revieren unserer Hochgebirge
ist das Leben der zahmen, im Dienste des Menschen stehenden
Thierwelt eine freundliche und fast notbwendige Ergänzung des