Full text: Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde

342 
Felsen des h. Aaron landete. Nach Aarons Tode wurde St. 
Malo sein Nachfolger und im Jahre 541 wurde er zum Bischof 
von Aleth gewählt, welche Stadt von der dem h. Servais zu 
Ehren gebauten Kirche jetzt St. Servan heißt und von St. 
Malo nur durch einen schmalen Streifen Meeres getrennt ist. 
Im Jahre 709 wurde der Fels, auf welchem St. Malo liegt, 
durch eine fürchterliche Ueberschwemmung vom festen Lande los¬ 
gerissen, so daß er nur durch eine schmale Landzunge damit zu¬ 
sammenhing. Hier nun wurde der beinahe eine Viertelstunde lange 
Damm, 1a Chaussée oder le Sillon aufgeführt und 1733 er¬ 
neuert. 
Auf einem nahen Felsen, le Grand Lé genannt, befindet 
sich in Granit gehauen, mit einem schweren Granitblock bedeckt, 
mit einem Eisengitter umgeben und einem einfachen Kreuz geziert 
das Grab des großen Schriftstellers Chateaubriand (nach seiner 
eignen Anordnung). Ein neuerer Biograph läßt den Verfasser des 
Génie du Christianisme auf dem St. Malo benachbarten Schlosse 
Combourg geboren werden; aber noch zeigt man im jetzigen 
Hotel de France das Gemach, in welchem Chateaubriand das 
Licht der Welt erblickte, und damit stimmen die Kirchenbücher 
überein, wornach er in St. Malo am 4. September 1768 ge¬ 
boren wurde, wie er in seinen Memoiren (Mémoires d’outre¬ 
tombe c. I.) bemerkt, in demselben Jahre mit Napoleon. Die 
letztere Angabe ist jedoch unrichtig, da Napoleon am 15. Aug. 1769 
geboren ist, in demselben Jahre mit Wellington, Soult, Cuvier, 
W. Scott und dem englischen Historiker Lingard. 
Außer Chateaubriand wurde ein anderer Meister der fran¬ 
zösischen Prosa, der Abbê de la Mennais in St. Malo (1782) 
geboren, ferner der berühmte Seeheld Duguai-Trouin, dessen 
Marmorstatue auf dem öffentlichen Platze steht. Endlich ist St. 
Malo auch die Vaterstadt des Mathematikers und Philosophen 
Maupertuis, des berühmten Freundes Friedrichs des Großen, 
der ihn 1740 als Präsidenten der Akademie nach Berlin berief 
und eine Menge der interessantesten Briefe an ihn schrieb. 
Vom H er aus g ebe r. 
e. Die Schweiz. 
1. Die zahmen Thiere -er Alpen. Das Alpenrin-vieh. 
In den stillen, ungeheueren Revieren unserer Hochgebirge 
ist das Leben der zahmen, im Dienste des Menschen stehenden 
Thierwelt eine freundliche und fast notbwendige Ergänzung des
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.