39
can, und der als Pic de Teyde bekannte Eruptionskegel erreichte
eine Höhe von 11,424 Fuß, welche den Erhebungskrater weit
überragt. Die Mitte zwischen beiden Extremen hält die Insel
Barren im Golfe von Bengalen, bei der beide Höhen sich nahe
gleich sind. Dieselbe Bildung findet sich bei den 3 Inseln San-
torin, Aspronifi und Therasia. Bon außen steigt der Boden nur
sanft an und fällt nach innen fast senkrecht ab, der eingeschlossene
Raum ist die Caldera, die sich nicht ganz über das Meer erho¬
ben hat, und in der die Kaimeni als einzelne Theile des Erup¬
tionskegels noch aus dem Wasser emporstehen. Ein Beispiel eines
Erhebungskraters auf dem Lande mit einem Trachytkegel in der
Mitte, findet sich nordwestlich von Neapel, bei Rocca Monfina,
wo ein Erhebungskrater der Monte Cortinelle den Trachytkegel
Monte Croce umgibt. Bei dem Monte nuovo hat sich der Bo¬
den zuerst gehoben und wurde dann von den Auswürflingen
bedeckt, so daß man jetzt nur noch den Eruptionskegel sieht, ein
Fall, der ziemlich häufig vorkommt. Wenn im Meere ein Erhe¬
bungskrater, nachdem er sich der ihn austreibenden Stoffe ent¬
ledigt hat, wieder zusammenstürzt, so ist es sehr wohl möglich,
daß das eine oder das andere seiner Stücke stehen bleibt, indem
bloß dieses am Hinabfallen gehindert wird. Die Gestalt, die auf
diese Weise zum Vorschein kommt, ist dann eine höchst bizarre;
es erscheint die Insel als einsamer Fels, der gegen eine Seite
eine geringe Böschung hat, an denjenigen aber, welche an die
Caldera und die Baranco's grenzten, ganz steil abfällt. Ein sol¬
ches Bruchstück eines Erhebungskraters scheint die Insel St. Helena
zu sein.
Die eigentlichen Vulcane, zu deren Betrachtung wir nun
übergehen wollen, sind Berge von sehr verschiedener Höhe, die
im allgemeinen ziemlich isoliert stehen, und eine kegelförmige Ge¬
stalt haben, so daß man sie an ihrer Zuckerhutform leicht schon
von ferne erkennt. Sehr häufig ist der Erhebungskrater als ein
sie umgebender Ringwall noch nachweisbar. Der Krater, der ge¬
wöhnlich eine kreisrunde Gestalt hat und sich trichterförmig nach
unten verengt, befindet sich fast immer auf dem Gipfel des Ber¬
ges, und der Kegel, der ihn zunächst trägt, der Aschenkegel, ist
größtenteils aus Materialien zusammengesetzt, die der Vulcan
nach und nach ausgeworfen hat. Es hängt übrigens dieser
Aschenkegel in seiner Größe nicht von der des Vulcans ab, denn
bei dem kleinen Vesuv ist er viel größer, als bei dem mächtigen
Pic von Teneriffa, auch erhält er meist nach jedem Ausbruche
eine andere Gestalt.