Object: [Schulj. 6, [Schülerbd.]] (Schuljahr 6, [Schülerband])

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Ich roerf mich auf mein Lager hin 
und liege lange wach 
und suche es in meinem Sinn 
und sehne mich danach. Matthias Claudius. 
34. Winternacht. 
Verschneit liegt rings die ganze 
Welt, 
ich hab'nichts, was mich freuet,- 
verlassen steht der Vaum im Feld, 
hat längst sein Laub verstreuet. 
Der Wind nur geht bei stiller 
Nacht 
und rüttelt an dem Baume, 
da rührt er seinen Wipfel sacht 
und redet wie im Traume. 
Er träumt von künft'ger Frühlingszeit, 
von Grün und Quellenrauschen, 
wo er im neuen Vlütenkleid 
zu Gottes Lob wird rauschen. Joseph v. Eichendorff. 
35. Märchen. 
Jüngst sah ich den Wind, 
das himmlische Kind, 
als ich träumend im Walde 
gelegen, 
und hinter ihm schritt 
mit trippelndem Tritt 
sein Bruder, der Sommerregen. 
In den Wipfeln da ging's 
nach rechts und nach links, 
als wiegte der Wind sich im 
Bettchen; 
und sein Brüderchen sang: 
di Binke di Bank 
und schlüpfte von Blättchen zu 
Blättchen. 
Weih selbst nicht, wie's kam, 
gar zu wundersam 
es regnete, tropfte und rauschte, 
daß ich selber ein Kind 
wie Regen und Wind 
das Spielen der beiden be¬ 
lauschte. 
Dann wurde es Nacht, 
und eh' ich's gedacht, 
waren fort, die das Märchen mir 
schufen. 
Ihr Mütterlein 
hatte sie fein 
hinauf in den Himmel gerufen! 
Arno Holz. 
36. Lob des Frühlings. 
Saatengrün, Veilchenduft, 
Lerchenwirbel, Amselschlag, 
Sonnenregen, linde Luft! 
Wenn ich solche Worte singe, 
braucht es dann noch großer Dinge, 
dich zu preisen, Frühlingstag? 
Ludwig Uhland.
	        
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