Die Zeit des Pompejus.
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geführt wurde, dem Pompejus übertragen. Der Antrag, ben Manilius
einbrachte, wurde von dem damaligen Prätor Cicero in der Rede ,De
imperio Gnaei Pornpei' oder ,pro lege Manilia' befürwortet.
§ 168. Der dritte mithrndatifche Krieg. Ein Einfall, den der
Legat Murena in Pontus machte, wird gewöhnlich als der zweite mithra- mtttSo-*
datische Krieg (83—81) bezeichnet. Auf Sullas Befehl wurden damals tMe Krieg,
die Feindseligkeiten eingestellt und der Friede von Dardanns erneuert.
Einen neuen Krieg begann Mithradates, als König Nikomedes testa- mithrada-
mentarisch sein Reich Bithynien den Römern vermachte. Er beschloß, die tische Krieg
Römer an der Besitzergreifung zu hindern. Anfangs kämpfte er glücklich 74_63'
und drang bis Cyzikus vor, das er belagerte. Da aber erschien der
Konsul Lucius Liciuius Lucullus und zwang ihn, nach Pontus zurück-
zukehren. Dann fiel Lucullus selbst in Pontus ein, und Mithradates
mußte bei seinem Schwiegersohn Tigranes in Armenien Zuflucht suchen.
Lucullus drang nun bis Armenien vor, nahm nach einem glänzenden Siege
die Stadt Tigranocerta ein und wollte durch die armenischen Berge ans
die alte Hauptstadt Artaxata losrücken, als seine Soldaten sich weigerten
weiter zu marschieren unb er zur Rückkehr nach Mesopotamien gezwungen
wurde, wo er Winterquartiere nahm. So gelang es Mithradates, in sein
Reich Pontus zurückzukehren, wo er die dort zurückgelassenen Truppen ver-
nichtete. Lucullus, der wie die Soldatenmeuterei zeigt, bei den Soldaten un-
beliebt war, sand auch an der Ritterschaft in der Provinz Asien, deren maß-
loser Habsucht er scharf entgegengetreten war, Gegner, die seine Abberufung
beim Senate durchsetzten. Er mußte daher sein Heer dem ankommenden
Pompejus übergeben. Pompejus besiegte den Mithradates in der nächt= ®te ®erJ0lfle
lichen Schlacht am Lykusslusse, südwestlich von Trapeznnt an einer Pompejus.
Stelle, wo später Nikopolis (Siegesstadt) gegründet wurde. Mithradates
floh nach der Krim. Tigranes demütigte sich und wurde in seiner Herr-
schaft auf Armenien beschränkt. Pompejus ordnete jetzt die Verhält-
nisse Asiens. Überall stellte er Ruhe und Ordnung wieder her, gründete
Städte und kam auf feinen Zügen durch die Länder bis nach Palästina.
Palästina war nach dem Zerfall des Reiches Alexanders des Großen
an die Ptolemöer, dann durch Eroberung an Antiochns von Syrien ge-
kommen. Die Unterdrückung ihrer Religion führte die Juden zu einer
Erhebung unter dem Priester Matthias; besonders unter dessen Sohn
Judas, von dessen Beinamen Makkabi (— Hammer) das Geschlecht den
Namen Makkabäer erhielt, kämpften die Juden für ihre Religion und
ihre politische Freiheit. Die Makkabäer waren Hohepriester und
Fürsten zugleich und vergrößerten das Reich. Als Pompejus dorthin
kam. war gerade ein Streit entstanden zwischen den Brüdern Hyrkanus
und Aristobulus, den Pompejus zu Gunsten des erfteren entschied.
Jerusalem wurde im Sturm genommen. Seitdem mußten die Juden
Tribut zahlen, die Makkabäer behielten als Vasallenfürsten Roms die