Full text: Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie

Preußen nebst Posen. 
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in die Ostsee laufen. Nach der Weichsel sind die be* 
deutendsten Flüsse: 1) die Memel, welche aus Ru߬ 
land, wo sie Niemen heißt, hieher kommt, und sich 
vor ihrem Ausflusse in die zwei Hauptarme Ruß, den 
nördlichen und Gilge, den südlichen theilt, welche bei¬ 
de in das Kurische Haff sich münden; 2) der Preget, 
welcher bei Insterburg aus dem Zusammenflüsse der 
Inster und Angerap entsteht, die ansehnliche Alle 
mit sich vereinigt, und sich in das frische Haff ergießt; 
Z) die Passarge, welche gleichfalls dem frischen Haff 
zufließt und 4) die Warthe, der Hauptnebenfluß der 
Oder, nebst der ansehnlichen Netze, welche in der 
Provinz Brandenburg sich mit der Warthe vereinigt. 
Es giebt auch mehrere schiffbare Kanäle, wovon der 
große und kleine Friedrichsgraben, dieMemel 
mit dem Pregel und der Bromberger Kanal die 
Weichsel mit der Netze verbindet. Von der großen 
Menge der Landseen sind vorzüglich zu bemerken: 
der S p i r d i n g, der größte unter allen, der L ö w e n t i n 
und der Maur- oder Angerburgische See, sämmr, 
lich im südöstlichen Theile dieser Länder und durch Ab, 
flüsse und Kanäle mir einander in Verbindung stehend; 
der von der Drewenz durchflossene Dcewenz-See; 
der Geserich, westlich vom vorhergehenden; der Drau- 
sensee, östlich vom Weichselarme Nogat und der Gop, 
loser, aus welchem die Netze fließt. 
Diese Länder liegen im nördlichen Theile der nörd, 
lichen gemäßigten Zone und haben ein gemäßigtes Kli¬ 
ma, das jedoch in den Küstengegenden veränderlich und 
feucht, übrigens gesund ist. Die Hauptprodukte 
sind alle Hausthiere in Menge und vorzüglicher Art, 
viele Fische, Getreide nebst andern Erzeugnissen des 
Ackerbaus zur Ausfuhr, etwas Tabak, in einigen Ge, 
genden vieles Obst in den Niederungen, große Waldun¬ 
gen und aus dem Mineralreiche, das bei dem Mangel an 
Gebirgen arm ist, hauptsächlich etwas Eisen, Bernstein 
und viel Torf. 
Die Zahl der Einwohner beträgt über 3 Mil¬ 
lionen, theils Deutsche, theils Polen und Litthauer, auch 
viele Juden. Die Mehrzahl bekennt sich zur evangeli¬ 
schen Kirche; aber auch die Zahl der Katholiken ist be¬ 
deutend. Der Ackerbau wird vorzüglich in den Marsch-
	        
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