Full text: Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie

III. Osteuropa. 
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nig, etwas Seide, Galläpfel, Getreide im Ueberfluß, 
auch Mais und in einigen Gegenden Reiß, Tabak, 
Flachs und Hanf, Obst, auch Kastanien, von welchen 
es so wie von Zwetschen und Pflaumen ganze Wälder 
giebt, und in Dalmatien Oliven, edle Südfrüchte, so¬ 
gar Granaden und Datteln; Wein im Ueberfluß und 
von der vorzüglichsten Beschaffenheit (der Tokayer ist 
einer der edelsten Weine in Europa), große Waldungen 
in vielen Gegenden, während in einigen Holzmangel 
herrscht, und ein außerordentlicher Reichthum von Mine¬ 
ralien, als mit Ausnahme des Zinns, alle Metalle (an 
Gold und Silber sind diese Länder reicher als jedes an» 
dcre Land in Europa), fast alle Halbmetalle, Stein¬ 
kohlen, Schwefel, Salz in ungeheurer Menge, Salpe, 
ter, Alaun, Soda, Mineralquellen sehr häufig und 
äußerst wirksam. 
Die Anzahl der Einwohner steigt auf 13,600,000, 
als Ungarn, Slowaken, Rusniaken, Serbien auch Rat¬ 
zen genannt, Szekler, Kroaten, Morlachen, Wallachen, 
mit verschiedenen eignen Sprachen; ferner giebt es Deut¬ 
sche, Juden, Zigeuner rc. Die meisten Einwohner be¬ 
kennen sich zur Römisch-katholischen und Griechisch-ka¬ 
tholischen Kirche. Zahlreich find auch die Bekenner der 
Orientalisch < Griechischen oder nicht unirten, der luthe¬ 
rischen und reformirten Kirche. Ackerbau, noch sehr kunst¬ 
los betrieben, Viehzucht, Weinbau, Bergbau sind Haupt¬ 
beschäftigungen der Einwohner, aber die Industrie ist 
noch in der Kindheit, wiewohl einige Zweige derselben 
ziemlich blühend sind. Der Handel entspricht nicht 
dem großen Produkten-Reichthums dieser Länder, und 
die wissenschaftliche Bildung, worin die Deutschen und 
Ungarn am meisten unter den Einwohnern fortgeschritten 
sind, ist im Allgemeinen noch wenig verbreitet. 
Alle diese Länder gehören dem Kaiser von Oester¬ 
reich, und machen einen Theil des Oesterreichischen Kai¬ 
serthums aus. Die Gegenden von Ungarn, Kroatien, 
Slavonien und Siebenbürgen, welche längs der Türkischen 
Gränze liegen, werden die Militairgränze genannt, die 
eine eigene militairische Verfassung hat> und deren Be¬ 
wohner alle zum Kriegsdienste verpflichtet sind, indem 
sie Tag und Nacht die Tückische Gränze bewachen. 
3) in dem eigentlichen Ungarn, welches dcn bei Weitem 
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