Vorbegriffe.
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die Winde, welche in einer Bewegung der Luft beste¬
hen, die durch alles das, was das Gleichgewicht der
Luft stört, erregt wird. Ein ruhiger Zustand der Luft
heißt eine Windstille. Winde, die in einer Sekunde
einen Raum von 50 bis 150 F. durchlaufen, heißen
Sturmwinde, Orkane. Man theilt die Winde in
regelmäßige oder beständige und in unregel
mäßige oder veränderliche. Zu den ersiern gehö-
ren die Passatwinde, beständige Osiwinde in den
Meeren der heißen Zone, nur mit dem Unterschiede, daß
sie nördlich vom Aeguator aus N. O. und südlich vom
Aequator aus S. O. wehen — und die täglichen
periodischen Winde, welche unter dem Namen der
See- und Landwinde, an den Meeresküsten der
heißen Zone, vorzüglich kleiner Inseln bekannt sind, und
darin bestehen, daß am Tage der Wind vom Meere her
nach dem Lande Seewind herrscht, des Nachts aber
der umgekehrte Fall eintritt, oder auf dem Meere Land,
wind herrscht. Durch diesen, bei stillem Weller, täg,
lich und regelmäßig erfolgenden Wechsel der See< und
Landwinde wird die in der heißen Zone herrschende gro¬
ße Hitze ungemein gemäßigt. Die veränderlichen
und unregelmäßigen Winde sind ganz besonders dem
testen Lande der gemäßigten und kalten Zonen eigen.
Sie wehen unordentlich nach Zeit, Stärke und Rich¬
tung. Winde, die unter ihnen am häufigsten vorkom¬
men, nennt man herrschende Winde, dergleichen in
den gemäßigten Zonen die West- und in den kalten die
Ostwinde sind. Bei uns sind die von N- und dem Eis¬
meere kommenden Winde kalt, die von S. wehenden
warm, der West-, Sübwest, und Nordwestwind feucht
und der Ost- und Nordostwind trocken.
Klima.
§. 43. Die Beschaffenheit der Luft und Witterung
eines Landes in Hinsicht auf Wärme und Kälte, Trocken,
heit und Nässe, Fruchtbarkeit und Wechsel der Jahres¬
zeiten heißt das Klima desselben, und ist nicht an al,
len Orten der Erde einerlei, sondern verschieden. Die
Wärme hängt zwar vorzüglich von den Strahlen der
Sonne ab, und je senkrechter und länger sie auf einen