Full text: [Theil 2, Abth. 1] (Theil 2, Abth. 1)

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Verschlossen, noch dessen Zugang so sorgfältig, wie gewöhn¬ 
lich, bewacht würde; und diese versprach, sein Begehren 
zu erfüllen. Mitten in der Nacht schleicht Maximian her- 
bey, sagt den wenigen Hüthern, mit welchen die entftrn- 
ternZugange besetzt waren, daß er ein Traumbild gesehen 
habe, welches er sogleich seinem Eidam offenbaren müßte; 
geht dann gewaffnet ins Gemach des Kaisers, und'stößt 
dem Tiefschlummernden den Dolch in die Brust. 'Laut 
frohlockend verlaßt er nun das Gemach, als auf einmahl 
von der andern Seite Constantin, umgeben von Bewaffne¬ 
ten, hervortritt. Wie versteinert steht nun Maximian da, 
und erfährt, daß er statt des Kaisers einen Kämmerling 
ermordet habe. Nur die Wahl der Todesart wurde ihm 
bewilligt; er erhenkte sich (310). Im nähmlichen Jahre 
ward Galerius von einer scheußlichen Krankheit befallen, 
die er sich durch seine Lasterhaftigkeit herbeygeführt hatte, 
und die nach wenigen Monarhen sein Leben endigte (311). 
Maximius und Licinius theilten sich in seine Staaten, 
so, daß das Römische Reich nunmehr vier Herren hatte. 
Konstantin beherrschte Spanien, Gallien und Britan¬ 
nien; Li ein Illyrien, Thracien, Makedonien und Griechen¬ 
land; Maxi min Aegypten und Asien ; Max entius Ita¬ 
lien und Africa. Der Letztere, der von den Uebrigen nur 
als Tyrann angesehen wurde, und wegen seiner Grausam¬ 
keit, Raubgierde und Lasterhaftigkeit wohl auch diesen 
Nahmen verdiente, unternahm es, Ansprüche auf das ganze 
vecidentalische Reich zu machen, und dieselben mit Hülfe 
einer großen Kriegsmacht durchzuseßen. Da zog Coustan- 
tin gegen ihn über die Alpen bis vor die Thore Roms, 
und besiegte ihn hier in einer Schlacht; Maxentius 
wollte über eine Brücke nach der Stadt flüchten, ward 
aber durch die Menge derFliehenden in den Iluß gedrängt, 
wo er seinen Tod fand (312). — Auch zwischen den bey- 
den Augusten, Maximin und Li ein entstand jetzt ein 
Krieg, in welchem der Letztere Sieger ward, worauf Ma¬ 
ximin sich selber den Tod gab (515). — Kaum waren nun
	        
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