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II. Physikalische Geographie.
Die meisten Nebenflüsse sind, bis auf die Gijuela, die rechts
einmündet und von Manchen als Quellsluß der Guadiana betrachtet wird,
unbedeutend. ,
tz. 445. Der Guadalquivir; Q. m der Sierra de Cazorla
in Jaén, berührt Cordova, wo er für größere Barken, Sevilla,
wo er für größere Schiffe fahrbar wird; M. bei San Lucar de
Barrameda. Er ist der breiteste unter allen spanischen Flüssen;
Lauf 65 Meilen.
Nebenflüsse mehr als hundert. — Rechts: der Guadalimar,
den man billig als Hauptfluß betrachten sollte, kommt von der Sierra
d' Alcarazin der Mancha, mit Gua d arm enar undGuada len; links:
die Guadiana menor, der Iabn, und der Tenil, der bedeutendste
Nebenfluß; Q. in der Sierra nevada; er geht über Granada und Ecija;
M. unterhalb dieser letzccrn Stadt; Laus 2ö Meilen.
b. Innere Abtheilung.
1. Nordsee.
446. Die Nordsee hat eine Länge von 150, eine Breite
von 85 Meilen, ihr Flächeninhalt wird auf 12,900 mMeilen ge¬
schätzt, wovon 450 auf das Skagerrack, 960 auf das Kattegat, die
beiden Belte und den Sund kommen. Die Zuflüsse, welche sie
aus Skandinavien und Britannien her bekommt, sind bei weitem
nicht so bedeutend als die von Südosten und Südwesten her ihr
zufallenden. Die bedeutendsten dieser letztern sind Schelde, Rhein
mit Maas, Ems, Weser und Elbe.
447. Die Schelde entspringt in Frankreich, bei Beaure-
voir im Aisnedepartement etwas nördlich von St. Quentin, fließt
über Valenciennes, Eambray, Condö, tritt in Belgien ein, geht
hier über Lournay, Gent und Antwerpen, wo sie 2000 Fuß breit
ist. Unterhalb dieser Stadt theilt sie sich in die Osterschelde und
die West er scheide oder Hont. Lauf 54 Meilen. Schon bei
Eambray wird sie schiffbar.
N eb enslüsse. — Rechts: die Haine; Q. südlich von Charleroi;
M. bei Valenciennes. Von ihr hat der Hennegau seinen Namen. —
Die Dender; M. bei Dcndcrmonde; — Die Ruppel, entsteht aus
der Dyle, die über Löwen und Mecheln, und der Senne, .die über
Brüssel geht, unterhalb Mecheln, nimmt die Nethe auf, und mündet
bei Ruppelmonde. — Links: die S carpe; sie wird bei Arras schiffbar,
geht überDouay und mündet bei Conde; Lausitz Meilen. — Die Lys: Q..
im Departemenr des Pas de Calais, geht über Courtray; M. bei Gent;
Laus 27 Meilen.
§. 448. Der Rhein. Dieser Strom entspringt in Grau-
bündten in der Schweiz aus drei Alpenwassern. Das erste dersel¬
ben, der Vorderrhein, kommt aus dem Lomaste, welcher an dem
zum Knoten des St. Gotthard gehörendem Sixmadun liegt; das
Zweite, der Mittelrhein oder Rhein de Medels, kommt aus
drei kleinen Seen am Luckmanier; des dritte, der Hinterrhein,
vom großen Rheinwaldgletscher am Vogelberge. Die beiden ersteren
vereinigen sich bei Disentis und nehmen bei Reichenau den letztern
auf. Hier ist der Rhein schon 230 Fuß breir, fließt dann in der
Nähe von Ehur vorbei, ist für Böte schiffbar, bildet von seinem
Austritte aus Graubündten die Gränze zwischen der Schweiz und