Full text: Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen

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vorherrschendes Trockenclima gesteigert. Es brechen sich 
nämlich an den hohen RandgebirgSketten der WestghatS die 
während der Sommermonate von der Fläche des indischen 
Oceans herabwehenden feuchten südwestlichen Monsune, 
welche Wolkenansammlungen über der westlichen Gestadeland¬ 
schaft erzeugen, die mit fruchtbaren Regengüssen begleitet sind, 
daher die Küste Malabar eine Mannigfaltigkeit und Fülle 
tropischer Vegetationsformen entwickelt, welche dem östlichen 
Gestadeland gänzlich mangelt. So erscheint das Plateau 
von Dekan in seiner Naturentwicklung ungemein bereichert, 
im Vergleich mit der heißen wüsten Hochfläche Irans. Auch 
in seinen Wassersystemen tritt dieser Unterschied hervor. 
Unter den vielen dem Golf von Bengalen zuströmenden 
Flüssen, die nach dem Durchbruch durch die Ostghats die 
Küstenebene Koromandel gewinnen, sind die bedeutendsten 
der Godavery und der Kistnah, an der Westseite der 
Nerbudda, der als Begleiter des Südabfalls der Vindhya- 
kette zum Golf von Cambay abfließt. Der Südabsturz des 
Plateaus von Dekan bildet das Nil Gerrigebirge, eine 
zu 13,000' ansteigende Massenerhebung, die die West- und 
OstghatS verbindet und gegen die Ebene des Gap absällt, 
einen durch die heftigsten Erschütterungen plutonischer Ge¬ 
walten erzeugten Felsriß, der die größere Plateaumasse von 
einer zweiten kleinern, ebenfalls dreieckähnlichen Gebirgsbil¬ 
dung, dem Ali Gerrigebirge, trennt. Diese kühle Gebirgs- 
insel der tropischen Gluthzone steigt steil und plötzlich mit 
dicht bewaldeten Abhängen über einer paraviesischen, durch 
gesunde Meereslüfte durchzogenen Küstenlandschast zu etwa 
8000' M. H. empor. Das heilsame, durch das Aroma 
würziger Düfte einer überaus reichen Flora erfüllte Clima 
macht dieses Bergland zur Gesundheitsstation aller clima- 
kranken Europäer, die hier auf den von Rosenwaldungen 
bedeckten Berghöhen ihre Sanatarien haben. Gegen die 
Meeresseite stürzt das Ali Gerrigebirge zu einem tiefern, 
durch die Fluchen des Manaar-Golfs gefüllten Spalt ab, 
welcher die Insel Ceylon mit dem zu 6000' ansteigenden 
A da ms pik, als eine dritte Wiederholung der Gebirgsbil¬ 
dung des PlateauS von Dekan vom Ali Gern Gebirge 
trennt.
	        
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