Full text: Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen

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zu der sich selbst bestimmenden Bewegung des animalischen 
Lebens. Der Begriff der Belebtheit ist auf das engste an 
den Begriff von dem Dasein der treibenden, unabläßig 
wirkenden Naturkräfte geknüpft, von den im Innern des 
Erdkörpers bis zu den im Weltmeere sich regenden mikros¬ 
kopischen Lebensformen. In der ewigen Nacht der ocea- 
nischen Tiefen ist vorzugsweise das Thierleben; auf den 
Continenten, des periodischen Reizes der Sonnenstrahlen 
bedürftig, das Pflanzenleben verbreitet. Während aber die 
Gebundenheit an die Scholle das charakteristische Merkmal 
der Pflanze ist, ist dem vollkommener organisirten Thier 
die Möglichkeit der Erweiterung seines Verbreitungsbe- 
zikreö innerhalb bestimmter Naturgrenzen vom Aequator 
bjs gegen die Pole hin gewährt. Nur das menschliche 
Geschlecht, durch Geistesthätigkeit und eine stufenweise er¬ 
höhte Intelligenz wie durch eine wunderbare -sich alle Cli- 
mate aneignende Biegsamkeit der Organe dem beschränkenden 
Einfluß aller Naturgewalten entrückt, erscheint zur Herr¬ 
schaft über alle Gebiete des Erdenlebens berufen. Die Ge¬ 
schichte des Menschengeschlechts in seiner Entfaltung nach 
den Naturgesetzen des heimatlichen Bodens, der große Zug 
der Völkerwanderungen, durch Natur-Revolutionen oder den 
der Menschenbrust innewohnenden Trieb nach ferner Glück¬ 
seligkeit hervorgerufen, reihen sich als Anknüpfungspunkte' an 
diese Betrachtung bis wir endlich in den Staat, zu dem 
Schlußpunkt menschlicher Bestrebungen zur Realisirung der 
göttlichen Weltordnung gelangen. *) 
*) Meine kleine Schrift: Das Wesen der Privatmilitair-Bildungsan- 
stalten: Berlin 1848. 
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