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Mitteleuropa.
§>.12. Eintheiln,, g Ungarns.
I. Das eigentliche Ungarn wird in 4 Kreise, und jeder
Kreis in eine Anzahl Comitate oder Gespannschästen —
zusammen in 46 — abgetheilt. Die Namen derKreise sind:
1) der 5t reis diesseits der Donan, d. i. im O. und N. die¬
ses Flusses, mit IZ Comitaten;
2) der Kreis jenseits der Donau, d. i. zwischen der Donan und
Dran, init ii Comitaten;
5) der K r e i s d i e s s e i t s der Theil, d. i. im N. dieses Flusses,
mit 10 Comitaten, und
4) der 5trcis jenseits der T h e i s, d. i. im O. und S. dieses Flusses,
mit 12 Comitaten.
§. 13. Eintheilung der ungarischen N e b c n l ä n d e r.
II. Das Großfürftenthum Siebenbürgen wird nach
den drei Hauptnationen, die es bewohnen, eingetheilt:
1) in das Land der Ungarn, d i die größere Nordhalste des Lan¬
des, mit ii Comitaten oder Stühlen;
2) in das Land der Sachsen, meistens im S., aber auch zum
Theile im N. mit y Comitaten, und
5) in das Land Sz ekler, im Südosten an der moldauischen Grenze,
riut 5 Comitaten.
III. Das Königreich Slavonien, zwischen der Sau,
Drau und Donau, enthalt nur 5 Comitate; sein östlichster Theil
heißt auch das Herzogthum Syrmien.
IV. Das Königreich Kroatien, zwischen der Donau und
dem adriatischen Meere, zerfällt in 3 Comitate und in das
Küstenland.
V. Das Königreich Dalmatien, ein schmales Küsten»
land längs des adriatischen Meeres, dessen Nahrungsquellen
in Wein- und Oelbau, in Seidenkultur nebst Handel mit Süd¬
früchten und starker Fischerei bestehen, ist in die 4 Kreise Zara,
Spalatro, Ragusa und Cattaro getheilt; endlich
VI. Die Militär-Grenze, von Menschen bevölkert, die
sämmtlich zum Kriegsdienste verpflichtet, in Regimenter
und Bataillons gebildet, von allen Abgaben frei sind, und
zum Lebensunterhalte keinen Sold, sondern Ländereien erhalten,
zerfällt in 4 Landstriche: in die kroatische, slavonische,
ungarische und siebenbürgische Militärgrenze.
§>. i4. Ortsbeschreibung.
A. Zm eigentlichen Ungarn, und zwar:
a) Im Kreise diesseits der Donau:
Preßburg, am linken Ufer der Donau, nicht weit von
der deutschen Grenze, neue Haupt- und königliche
Krönungsstadt und Sitz des Erzbischofs von Gran,
mit 32.000 E., zwei Gymnasien, einer königlichen Akademie,
einem Dom, einigen Fabriken, starkem Weinbau und lebhaf¬
ter Handlung. Friede von 1805 am 27. Dezember. Die
königlicheBurg liegt seit dem Brand im Jahr 1811 in Schutt
und Trümmern.