Object: [Teil 4, [Schülerbd.]] (Teil 4, [Schülerbd.])

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!!• Das Vaterland. 
A. Stoffe aus dem heimatlichen Anschauungskreis. 
1. Pflanzen. 
1. Das Schneeglöckchen. 
(Einfache Beschreibung eines Pflanzenkörpers.) 
Wenn der Schnee zu schmelzen beginnt, dann erfreut uns das 
Schneeglöckchen. Die Blüte desselben hängt an dem seinen Stielchen 
herab wie ein kleines silbernes oder aus zartem Schnee gearbeitetes 
Glöckchen. Von ihr erhält das Pflänzchen seinen Namen. Das 
Schneeglöckchen liebt besonders schattige, feuchte Gebüsche und Rasen¬ 
plätze, wird aber auch als Zierblümchen gepflanzt, um Gärten und 
Zimmer zu schmücken. Das ganze Pflänzchen wird ungefähr eine 
Spanne hoch. Man unterscheidet an demselben Wurzeln, Zwiebel, 
Blätter, Stengel und Blüte. Die Wurzeln stehen in einem Kranze 
am unteren Ende der Zwiebel. In der Mitte dieses Kreises bemerkt 
man die Spur der anfänglichen Hauptwurzel. Sie ist abgestorben, 
und dadurch ist die Pflanze veranlaßt worden, eine um so größere 
Anzahl Nebenwurzeln zu bilden. An den Nebenwurzeln sind Wurzel- 
fasern. Sie sind von weißlich-bräunlicher Farbe. Die Wurzeln 
wachsen nach unten, die übrigen Teile des Schneeglöckchens nach oben. 
Die Zwiebel ist keine Wurzel, sondern eine unterirdische Knospe, welche 
nicht nach unten, sondern nach oben wächst. Sie ist kugelig und besteht 
aus einer großen Anzahl fleischiger Blätter, die sich schalenähnlich rund 
umfassen. Im Innern der Zwiebel bildet sich schon während des 
Herbstes und Winters das junge Pflänzchen mit Blättern, Stengel 
und Blüte. Sobald der Schnee zu schmelzen beginnt, braucht es sich 
darum nur zu dehnen und zu strecken, um fertig da zu stehen. Ge¬ 
wöhnlich kommen aus der Zwiebel zwei Blätter und ein Stengel. 
Die Blätter sind an ihrem Grunde von einer häutigen Scheide um¬ 
schlossen. Da sie nicht am Stengel angeheftet sind, sondern unmittelbar 
von der Wurzel her kommen, nennt man sie Wurzelblätter. Die 
Blätter sind einen Finger lang. Man unterscheidet an ihnen den 
Blattgrund, die Spitze, die Ränder, die Ober- und Unterseite. Die 
Ränder der Schneeglöckchenblätter laufen in gleicher Richtung, ähnlich 
wie diejenigen eines Lineals; man sagt deshalb, sie haben eine liuea- 
lische Gestalt. An der Spitze sind sie etwas verdickt und abgerundet. 
Weder auf der Ober- noch aus der Unterseite befinden sich Härchen, 
wie dies bei vielen anderen Pflanzen der Fall ist. Die Blätter des 
Schneeglöckchens sind glatt. Man bemerkt aus den Blättern, welche 
schön grün gefärbt sind, von ihrem Grunde nach der Spitze zu gleich¬ 
laufende Streifen, die man besonders deutlich sieht, wenn man die 
Wangemann, Lese- und Sprachbuch. IV. Teil. 4
	        
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