Full text: [Cursus 1] (Cursus 1)

was oben ltz. Z. und 6) von Nordasien gesagt worden 
ist; sehr kalte Luft, sehr strenge Winter und heiße 
Sommer. Die Hauptflüsse des Landes sind: der 
Ob, der Jenisei, und die Lena, die Hauptge¬ 
birge aber der Ural und einige Arme des Altai. 
Die nördliche Halste von Sibirien liegt völlig unange- 
bauet, und die Einwohner leben von der Fischerei, der 
Jagd und dem Rennthiere. Die südliche Halste hat ei-* 
neu ungemein fruchtbaren, mit Steppen untermischten 
Boden; allein die wenigen Einwohner sind zum Acker¬ 
bau zu trage, und ernähren sich hauptsächlich von ihrer 
vortrefflichen Viehzucht. Das Land ist mit Wäldern 
angesüllet, deren bekanntester Baum die sibirische 
Ceder ist. Das Pelzwcrk von schwarzen Füchsen, 
Zobeln, Vielfraßen, Hermelinen, Eichhörnern, Bi¬ 
bern und Luchsen macht Sibiriens Reichthum und 
Hauptproduct aus, in welchem die armen Ein¬ 
wohner ihre Steuern entrichten müssen. Von den Mi¬ 
neralien , worunter viel Kupfer und Eisen sich befindet, 
ist insonderheit das in Sibiriensehr gemeine Marien- 
gllas berühmt, welches reiner und heller, als alles 
andere Glas, und dabei nicht leicht zerbrechlich ist. Die 
Einwohner sind außer den Russen, als der herrschen¬ 
den Nation, Samojeden, Tataren, Kalmücken oder 
Mongolen, und Tungusen. 
Tobolsk, am Jrtisch, der ein Nebenfluß des 
, Ob ist, die Hauptstadt von ganz Sibirien, ist sehr 
weitlauftig gebauet, und treibt einen starken Handel 
mit cüropäischen und asiatischen Waaren, weswegen 
auch Karawanen aus der Tatarer und Mongolei hieher 
kommen. 
Jrkuhk, östlich von Tobolsk, nahe am See 
?6aikal, eine ansehnliche und wohlgebauete Stadt, und 
lt-ie wichtigste Handelsstadt in ganz Sibirien, durch
	        
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