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schen Gränze, in einer der höchsten Gegenden Deutsch¬
lands. Der Fichtelberg ist ein Gebirge von vielen
auf einander gethürmten, mit Fichten bewachsenen Ber¬
gen , Klippen und sehr hohen Felsengipfeln, wovon der
O ch se n k0 p f für den höchsten gehalten wird (über 3600
Fuß). Hier liegen die Quellen vieler Flüsse, die nach
ganz verschiedenen Weltgegenden laufen. Der weiße
Main fließt vom Fichtelberge nach Westen, und die
Naab nach Süden zu; die Eg er östlich, und die Thü¬
ringische Saale nördlich. Der rothe Main ent¬
springt und vereinigt sich hier mit dem weißen; der
vereinigte Fluß ist der Main. Im Süden entspringt
die Pegnitz, die unterhalb Nürnberg in die Rednitz
fallt. Der westliche ebene Theil hat fruchtbaren Boden,
und das Land wird gut bearbeitet. Produkte: sehr
viel Hanf und Flachs, und daraus bereitetes Del, Ta¬
bak, sehr gute Nindviehzucht; Kupfer, Eisen, Alaun,
Vitriol, Pottasche und schöne Marmorarten. Viel
Kunstffeiß. Die herrschende Religion ist die evangelisch¬
lutherische. — Das Fürstenthum hat Landstände rmd
wird in das Ober- und Unterland getheilt. Letzteres
liegt zwischen Ansbach und Bamberg.
Bai reut h, am rothen Main, die wohlgebaute
Hauptstadt mit 850 Häuf, und io.coo Einw. In dersel¬
ben sind Lattundruckereisn, und bei derstlben (zu St.
Georgen am See) wird der Marmor des Landes zu
mannichfaltigem Gebrauche schön verarbeitet, und hierauf
weit und breit verführt; auch sehr guter Fayence gemacht.
Kulmbach, am weißen Main, die alte Haupt¬
stadt, daher auch noch oft das Fürffenthum von ihr be¬
nannt wird, mit 400 Häusern und 3000 Einw. Es wird
hier viel Leder bereitet. — Die Plassenburg, Berg¬
schloß mit dem Landesarchive.