648 
Asien. 
lande hinab bilden, der Altai, dessen Fortsetzungen in W. Ulutag, 
in O. Chan gai und King an heißen, die aber vom Tieflande be¬ 
trachtet von ansehnlicher Höhe (6 bis 7000F.) erscheinen. Nicht an¬ 
ders scheint es sich mit den westlichen Gebirgen, dem Belurtag, zu ver¬ 
halten. Größer ist die Scheidewand, welche die Natur gegen die süd¬ 
lichen Tiefländer setzte. Hier erhebt sich das höchste Gebirge der Erde, 
der Himalaya oder Himalleh, über 26,000 F. hoch, der sich 
in W. an den Hin du kusch, in O. an die Hi nt eri irdischen Ge¬ 
birge anschließt. Ein ähnliches Bergland besindet sich an der Ostseite 
Hochasiens, das unbekannteste von allen. Auch das Innere Hochasiens 
durchziehen ansehnliche Bergketten, alle, wie es scheint, in östlicher Rich¬ 
tung, der Bogdo Ula und Mussart in N., der Mustag in S. 
u. a. Zum Theil fallen diese Gebirge, besonders in O., steil zum 
Tieslande hinab und schließen sich unmittelbar an das Flachland an; 
die übrigen stufen sich allmälig ab, oder ziehen als niedrigere Berg- 
länder und Hochflächen fort. Tief nach N. und O. hin dehnt sich das 
nördliche Gebirge nach Sibirien hin aus und erreicht in einzelnen Ar¬ 
men den östlichen Ozean und das Eismeer, während es in NW. sich 
in unendliche Steppen l Westsibirien) verliert, die nach dem Eismeere 
zu in grundlose Morastflächen übergehen. Sehr bedeutende Bergketten 
laufen in parallelen Reihen vom SO. Gebirge nach S. hinab durch 
die Hinterindische Halbinsel, und in den zahlreichen Inseln des benach¬ 
barten Meeres erblicken wir vielleicht nur Trümmer eines großen Ge- 
birgslandes, welches einst zu dem gewaltigen Gebirgssysteme dieses 
Theils von Asien gehörte. In SW. macht der Hindukusch den Über¬ 
gang zu der Persischen Hochfläche, die aber weit niedriger ist als Mit¬ 
telasien und in W. mit dem Armenischen Gebirge und dem 
Kaukasus irr Verbindung steht, dessen Gipfel eine Höhe von 17,000F. 
erreichen. Zwei große Halbinseln schließen hier den Erdtheil, in W. 
Natolien, in S. Arabien, beide voll Gebirge, die aber in jenem un¬ 
gleich höher sind als in diesem, zwischen beiden eine gewaltige Sand¬ 
wüste, welche der Libanon und dessen südliche Fortsetzungen vom Mit¬ 
telmeere scheidet. In S. des Himalleh geht das Tiefland bald wie¬ 
der zu einem ganz für sich bestehenden Hochlande (Vorderindien) über, 
welches sich von der Höhe, Gipfel der Gats ( — 6 bis 10,000 F.) 
am Westrande gegen O. abdacht. Betrachten wir die innere Beschaf¬ 
fenheit des Bodens, so finden wir in Asien den mannigfaltigsten Wech¬ 
sel. Der Süd- rrnd Ostrand hat, wo nicht Bewässerung fehlt, den 
fruchtbarsten Boden; aber auch gewaltige Wüsteneien breiten sich im 
Hoch- und Tieflande aus, rauhe Steppen flächen auf der Höhe, 
dürre Sandebenen am Fuße der Gebirge; große Strecken dieses 
Erdtheils, in Hochasien, Sibirien, Persien, in der Tatarei, Arabien und 
Syrien, können nur von Nomaden bewohnt werden und sind spärlich 
bevölkert; eben so die endlosen Morastflachen in NW. Sibirien, de¬ 
ren Grund niemals aufthauet, wo nur Fischervölker ein klägliches Da¬ 
sein fristen können. Die Gebirgsländer bieten alle Erscheinungen der 
Europäischen Alpenländer dar; manche derselben (Tibet) sind der Sitz 
uralter Bildung und für die Geschichte der Nachbarstaaten von hoher 
Wichtigkeit Das Festland Asiens hat keine bekannte Vulkane,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.