120 Deutschland. 
zig, Rench, Acher, Murg, Alb, Pfinz, Saal und Krakch zu; sein Haupt¬ 
nebenfluß aber ist der Neckar, welcher auf dem O. Abhange des Schwarz¬ 
waldes in Würtemberg nahe der Badenschen Granze 2148 F. hoch ent¬ 
springt, bald nach der Aufnahme der Iaxk, welche das hiesige Gebiet 
wenig berührt, in Baden übergeht und daselbst 12 bis 15 M. weit bis 
zum Rheine fortströmt. Auch die Enz und Nagold berühren das Land. 
Ganz in N. am Fuße des Spessart macht der Main 6 M. weit die 
Granze. In S., unweit der Quellen der Kinzig und El; ist die Wasser¬ 
scheide zwischen Rhein und Donau, welche hier in den Quellen der 
Brege und Brigach ihre Entstehung hat. Bemerkenswert!) sind die vie¬ 
len kleinen Bergseen im Schwarzwalde, zum Theil, wie der See am 
Feldberge 3400 F., der Mummelsee am Seekopfe 3200 F., in bedeuten¬ 
der Hohe und mit eigenthümlichen Erscheinungen im Fallen und Steigen 
ihres Wasserspiegels; auch der Schluch-, Eichner, und Titisee gehören 
dahin (vielleicht alte Krater?). Der wichtigste Landsee ist aber der Bo¬ 
densee an der S. Granze. Er halt von Bregenz bis Konstanz — 6^M., 
bis Stokach aber fast 8^M., in der Breite über 2^M., jedoch ist die 
schmale Fortsetzung in NW., der Überlingersee, nur Z Stunde breit. 
Er hat eine Tiefe von 850F. zwischen Friedrichshafen und Rorschach, wo 
er 2^M. breit ist. Der größte Theil der Umgebungen gehört zu den rei¬ 
zendsten Gegenden Deutschlands; er ist sehr fischreich, berühmt durch die 
Salmen, Lachsforellen und Gangfische, aber oft stürmisch und den Schif¬ 
fen gefährlich. Das Wasser steigt beim Schmelzen des Gebirgsschnees 
bis über 10F. Merkwürdig ist ein oft plötzliches Anschwellen und Sin¬ 
ken des Wassers ohne alle bemerkbare Ursachen, eine Erscheinung, die 
Ruhst genannt wird. Der ganze See mit dem Unteren- oder Zeller¬ 
und Überlingersee hält 9^Q.M. Letztere beiden schließen die kleinen 
Inseln Reichenau und Meinau in sich. Dampfschifffahrt seit 1824. 
Reich ist Baden an Produkten mancherlei Art. Es wird viel Getreide, 
auch Dinkel oder Spelz, gebauet, daneben Flachs, Hanf, Taback, 
Rrapp, Waid, Saflor, sehr viel Obst, selbst im Schwarzwalde Riiv 
schen in Menge; auch Rastanien und Mandeln; Weinbau ist in den 
ebeneren Gegenden sehr bedeutend; Holz ist in Überfluß und wird auf 
dem Rhein stark nach Holland verschifft; daher wichtige Holzflößerei auf 
den Flüssen des Schwarzwaldes. Die Viehzucht ist sehr gut, Wild 
ist in Menge vorhanden, Fischerei, besonders im Bodensee und Rhein, 
und Bienenzucht, sind nicht unwichtig. An Metallen gewinnt Baden 
Gold aus dem Rheinsande 1824 — io,oooRthlr., Eisen (20,oooZtr.), 
Silber, Blei (2000 Ztr.), weit weniger Rupfer, Robalt, wismurh, Zink 
u. a. Salz ist jetzt in den neu angelegten Salzwerken hinreichend vor¬ 
handen. Außerdem giebt es Steinkohlen, Alaun, Marmor, manche Ar¬ 
ten von Edelsteinen, nützliche Thonarren, Mühl-, Schleif- und Sand¬ 
steine u. a. Mineralien, auch verschiedene zum Theil berühmte Mineral¬ 
quellen. Ackerbau und Viehzucht sind Hauptbeschäftigungen, außerdem 
ernähren auch Bergbau, Fischerei, Holzgewerbe und die sehr bedeutende
	        
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