132 Deutschland. 
ches die beiden Herrschaften Vaduz und Schellenberg in sich begreift, 
vor. Liechtenstein, Flecken, gewöhnlich Vaduz genannt, 700 E. Schloß 
Schellcnberg, Schloß. 
B. Mitteldeutschland. 
8. Königreich Sachsen. 
Das Königreich Sachsen — 271Q- M. gehört völlig zu N. Deutsch¬ 
land. Es beginnt auf dem Kamme des Erzgebirges und erstreckt sich von 
dort 15 bis 16Meilen weit gegen NW. Von den höchsten Spitzen dieses 
Geb., dem Neilberg — 3900 J., Fichtelberg — 3790 F., Schneekopf — 
23OO F., Auersberg — 31OO F., Nahlenberg — 2900 $. senkt sich das 
Land bis zur völligen Ebene herab. Das Erzgebirge erstreckt sich 22M. 
von NO. nach SW. bis zum Fichtelgebirge, steiler gegen S. als gegen 
N., mit breitem Kamme, aus welchem die höchsten Gipfel sich wenig er¬ 
heben, stark bewaldet, mit grasreichen Weiden. In SW. schließt sich das 
bis 2300F. hohe Egergebirge an. In O. ist das Oberlausitzische Gebirge, 
der wohlische Ramm, dessen höchste Spitze, die Lausche — 2100F. und 
der Hochwald — 2300 F. Bemerkenswerth ist besonders das Sandstein¬ 
gebirge, welches 4tzM. weit die Elbe begleitet und durch seine romanti¬ 
schen Thaler unter dem Namen der Sächsischen Schweiz berühmt ist. 
Der Boden ist im Geb. zum Ackerbau untüchtig und das Klima dort sehr- 
rauh, aber die Ebenen sind im Durchschnitt fruchtbar; jedoch wird ein 
großer Theil derselben bloß als Weide benutzt. Das ganze Land gehört 
zum Gebiet der Elbe, die innerhalb des Königreichs 13^M. weit fließt 
und in demselben keine schiffbaren, wohl aber für die Holzflößerei fehr 
wichtigen Flüsse aufnimmt; nur die Neiße berührt die SO.Ecke und ge¬ 
hört mit der Mandan zum Odergebiete. Die Spree, Schwarze Elster 
und Röder entspringen hier, gehen aber bald ins Preußische Gebiet. Wich¬ 
tiger ist die Mulde, welche aus der W. Zwickauer oder Schneeberger 
und der O. Freiberger Mulde entsteht, deren letztere vorher die Zschopau 
aufnimmt. Die weiße Elster wird kurz vor ihrem Austritt aus dem 
Lande noch durch die Pleiße und parche verstärkt und vereinigt sich im 
Preuß. Sachsen erst mit der Saale. Seen von Bedeutung finden sich gar 
nicht; der größte ist der Seifhennersdorfer bei Zittau, ^Stunden im Um¬ 
fange. Sachsen ist reich an Produkten aller Art. Die Viehzuchr, beson¬ 
ders Rindvieh- und Schafzucht (1765 kamen die ersten Spanischen Schafe 
hierher) ist sehr wichtig, und Wolle macht daher einen Hauptausfuhrarti¬ 
kel; wild ist in hinreichender Menge; wilde Rayen sind ziemlich häufig, 
Luchse finden sich selten im Gebirge, Wölfe sind ganz ausgerottet, Biber 
sehr selten; Lerchen bei Leipzig machen einen Handelsartikel aus, und im 
Erzgebirge werden Singvögel abgerichtet. Bienenzucht wird nur in eini¬ 
gen Gegenden getrieben; perkenmuscheln und Schildkröten sind in einigen 
Gewässern. Ackerbau wird mit Einsicht getrieben, wichtig ist der Gbst- 
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