270 Deutschland. 
ters her allein/ aber den nördlichen Theil hatte es ebenfalls mit Braune 
schweig gemeinschaftlich; durch den Receß von 1788 trat jedoch Braun¬ 
schweig seinen Antheil am Oberharze ganz ab. Über die Beschaffenheit 
des Harzes im Allgemeinen vergl. die Einleitung. Im Hannoverschen 
Antheile sind die höchsten Hohen der Königsberg — 3200 F., der Bruch, 
borg — 3200 F., der Rehberg — 2600 F., der Rahlenberg =; 2200 F. 
Die hier entspringenden Weserflüsse sind die Innerste mit der Gose, die 
Ruhme mit der Oder, Söse und Sieber; die Ocker mit der Ilse, wel¬ 
che unmittelbar zur Aller fließt, wahrend die Ruhme und Innerste erst 
durch die Leine sich mit ihr vereinigen. Einige künstlich angelegte Kanäle 
und Teiche z. B. der Oderteich, der Rehberger Graben, dienen zur Be¬ 
treibung der Berg- u. Hüttenwerke; schiffbar ist kein Fluß. Höchst wich¬ 
tig sind die Waldungen, welche fast alle Berge bedecken, — 280,000 Mor¬ 
gen. Ackerbau kann nirgend getrieben werden, höchstens finden sich einige 
Haferfelder und etwas Gemüse; zur Versorgung der E. dient aber das 
große königl. Kornmagazin in Osterode, welches den eigentlichen Berg-und 
Hüttenleuten das Getreide stets zu einem billigen Preise liefert; daher 
selbst in den theuersten Getreidejahren keine Hungersnot!). Die E. leben 
von Berg- und Hüttenarbeiten, Viehzucht, Spinnen, Spitzenklöppeln; 
nur in den Städten finden sich Kaufleute, Handwerker ec. So reich ehe¬ 
mals aber die Harzbergwerke waren, so ist doch der Ertrag derselben schon 
seit geraumer Zeit sehr gesunken, so daß zahlreiche Gruben keine Ausbeute 
mehr geben und viele derselben ganz unbearbeitet liegen. Der Harz ge¬ 
hört eigentlich zum Fürstenth. Grubenhagen ist aber in Rücksicht auf Ver¬ 
fassung und Verwaltung ganz von den übrigen Provinzen des Landes ge¬ 
trennt. Er ist den meisten Steuern und der Militairpflicht nicht unter¬ 
worfen, die E. haben mancherlei Vorrechte, nehmen aber auch nicht Theil 
an der ständischen Verfassung, sondern werden nur durch den ersten Beam¬ 
ten in der Standeversammlung reprasentirt. An der Spitze des Ganzen 
steht die Berghauprmannfchaft, unter derselben ein Berg- u. Forstamr 
und die Magistrate der 7 Bergstadte. Der Zehnten ist die allgemeine 
Bergkaffe. Die Geistlichkeit steht unter dem Consistor. in Hannover u. einem 
Generalsuperintendenten, die Gerichte unter der Iustizkanzlei in Göttingen. 
1) Der Oberharz.— Rlausrhal am Zellbache, 1740 F. über dem 
Meere, 8400 E. Regelmäßig gebauete Bergstadt. Zu bemerken ist das 
Bergamtsgebaude, der Zehnten, das Rathhaus, Münz- u. Schulgebäude. 
Sitz der Berghauptmannschaft, Generalsuperintendentur. Gymnasium, 
Berg- und Forstschule, Münze. In der Nahe die wichtigsten Gruben des 
Harzes, unter diesen die Dorothea und Rarolina und die Franken- 
scharner Silberhütte. In der Stadt sind Nagel- und Blankschmieden, 
eine Kamelot- und Oblatenfabrik. Nur durch denJellbach von-der Stadt 
getrennt liegt Zellerfeld, 4000 E. In der Nahe 2200 F. hohe Rahlen¬ 
berg.— Alrenau a. d. Ocker, 1550E. Dabei eine Silber- u. Eisenhütte. 
— Lerbach in einem tiefen Thale, Flecken, 1150 E. Eisenhütte. Viele 
Menschen mit Kröpfen. — Andreasberg 1884F. hoch, 4050 E. Silber¬
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.