VINDELICI A.
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nia, Appian. und Aventin. (Motzing, Buelmeü). Servio-
durum, Tab. P. (Straubingen, Büchner); nah dabei die
Augustana Castro, It. Ant., welches Serviodurum nicht
mehr kennt. Von diesen lagen westlich, tiefer im Lan¬
de, die Aestiva Castro (Aich, Büchner), die Appian. tuld
Avenlin. nennen; östlich aber, näher an dem Danubius,
die Quintiana oder Quintana Castro, It. A. und Not. Imp.
(Wischeiburg, Büchner); woraus die grosse Sorgfalt der
Börner in Verteidigung dieses Tlieils des rechten Do¬
nauufers hinlänglich hervorgeht. In diese Gegend ver¬
setzt mau auch die Petienses, oder richtiger, nach Rei-
chard, die Pisonün'seS' der Tab. P. (Vilshofen); d. i. das
Pisonium des Appian. und Aventin. Baiava Castro, Not.
Imp. (Passau), die alte St. derBöji, Böjodurum, Jio 10-
dnvyov des Ptolem. 2, 13. welche die Römer befestigten
und in die sie die neunte Botanische Cohorte als ste¬
hende Besatzung legten.
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B. Pie VÖ l/c er sch oft en und deren Städte im inneren Lande.
l) St. der LICATES. Augusta Vindelicorum, Avyov-
azu Ovdöshy.üiv, Pt. 2, 13. Tab. Peut. It. Ant. Not. Imp.
Paul. Diaeon. Fortunat. Vit. 5. Mart. Inscr. ap. Gruter.
(Augsburg). Plin. 3, lf. nennt sie Vindelici, und Taeit.
de mor. Germ. c. 41. ,, Splendidissima Bhaetiae provin-
ciae Colonia;u der sie wahrscheinlich deshalb zur vor¬
züglichen Colonie in Rhaetia machte, weil hier der Sitz
der römischen Praesides von beiden Provinzen, sowohl
von Vindelieia als auch von Rhaetia, war. Weder Dru-
sus, noch Tiberius haben sie als Colonie angelegt, viel¬
leicht aber Saturninus, der, nach einem Bruchstück des
Dio Cassius, einer Abtheilung von Hermunduren Woh¬
nungen an dem Danubius anwies. Die ersten Bewohner
dieser Colonie waren ohnfehlbar Römer, oder doch Ita-
lioten. Während der Streifzüge der Suevi im vierten
und fünften Jahrh. nach Chr. diente sie zur Aufbewah¬
rung des öffentlichen Schatzes der Provinz Rhaetia se-
cunda. Vergleiche Not. Imp. Occident., wo es heisst:
,,Sub dispositione Comitis sacrarum largitionum — Prae-
positus Thesaurorum Augustae Vindelicensis Rhaetiae
secundae.“ Nach dem Sturz des Röm. Reichs kam sie
erst unter die Herrschaft der Suevi, darauf unter die der
Franken. Sie lag, etwas nördlich von der heutigen Stadt,
in der Ecke am Einflüsse des Vindo (Wertach) in den
Licus (Lech), und stand viele Jahrhunderte hindurch in
hoher Blüthe. Damasia, Aapaaiu, Str. 4, 206. der sie
axQOTioXis nennt; die uralte Hauptstadt der Licates; eine