50
SUED -DONAU - LAENDER. GRAELiA.
det worden seyn soll. Paus. 8, 43. Liv. 1, 5. Merkwür¬
dig durch die römischen, von den Griechen angefabel¬
ten Sagen , dass Brander, des Hermes und der Nymphe
Ladon Sohn, von hier• aus eineColonie an den Tiberis in
Italien abgeführt und auf dem Palatinus* eine Stadt ge¬
gründet habe. Sie war eine von den zu Megalopolis Be¬
völkerung gezogenen Städten, ward durch Antoninus
Pius, als Roms angebliche Mutterstadt, wieder etwas
hergestellt, indem ihre Bewohner freie Verfassung und
Befreiung von allen Abgaben erhielten. Sie lag in einer
von Bergen eingeschlossenen, morastigen Ebene, woher
ihr Name von nrjXoe, lat. Palus (Morast, Koth), folglich
die Moraststadt, oder die Morastige, wie diess mit dem,
von den Morästen des stagnirenden Tiberis rings um ge-
ben<in Palatinus ursprünglich ebenso der Fall gewesen
ist. Paus, fand daselbst nur noch einige Tempel mit der
Statue des Hist. Polybius. Tegea ’), r\ Ttyeu, uralte St.
aus 8 — 9 Flecken durch den mythischen Aleus verei¬
nigt; hatte eigene Könige, von denen einer, der Eche-
mus, den Heracliden Hyllus, Anführer der Dorier, im
Zweikampfe erlegte , und wird schon von Homer ge¬
nannt; war, nach Herodot. 1, 66 — 69. und Paus. 3. a.
m. O., berühmt durch die Erfindung der Kunst eiserne
Waffen zu schmieden, — da man sich vorher der eher¬
nen bedient, und hatte sich dadurch den Spartanern
lange Zeit furchtbar gemacht; stellte im Treffen bei Pla-
taeae gegen die Perser bloss an Schwerbewaffneten 1500
Mann; war während der persischen Kriege und in dem
peloponnesischen Kriege Bundsgenossin der Spartaner;
hatte nach der Schlacht bei Leuctra von innern Feind¬
seligkeiten viel zu leiden; war Theilnehmerin am achaei-
schen Bunde; kam unter die Herrschaft der Macedonier,
die sich auch in ihr fest hielten, bis die Kölner sie aus
dem südlichen Griechenland gänzlich verdrängten. Noch
bestand sie im 7ten Jahrhundert nach Chr. Geb. (Gegen¬
wärtig sieht man einige ihrer Ruinen 1 geogr. Meile süd¬
lich von der Stadt Tripolitza an dem Orte Paleo-Epis-
copi.) Herodot. 1, 66. 9, 26. 28. 61. Paus. 8, 48. 49.
Polyb. 2, 46. 54. Tliucyd. 5, 32. Diodor. 15, 59. 82.
Xenoph. Hellen. 4, 5, 10. 7, 4. §. 37. Nah bei Tegea
stand der vorzüglich prächtige und hochberühmte Tem¬
pel der Athene Alea, welcher an Grösse und Pracht alle
Tempel des Peloponnesus bei weitem übertraf, wess-
halb die Römer ihn sehr plünderten. Paus. 8, 15. Ver¬
schieden davon war das oben genannte Städtchen Alea.
1) Eckh. D. N. P. I. V. II, 297,