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AFRICA.
bruder des Danaus, stammen. Andere hingegen wol¬
len ihn bald aus dem griechischen Aicc KÖnrog (das
Land Koptos), bald aus dem schwarzen ägyptischen
Geyer, Aiyvip und AiyVTuog, weil dieser daselbst hoch
verehrt werde und das Nilland schwarz sey wie er,
ableiten; bald auch von dem Flusse selbst, der bei
Hom. Ody ss. 3, 300. und 4, 366. yityVTcxog heisst,
auf das Land übergetragen seyn lassen. Da hierbei
jedoch immer noch die Frage übrig bleibt: woher,
d. i. aus welcher Sprache Homer diesen Namen be¬
kommen habe, besonders da weder im Koptischen noch
im Altägyptischen, so weit wir dasselbe kennen, noch
im Griechischen selbst sich einige Mittel nur zu sei¬
ner Erklärung darbieten, so dürfte es nicht unwahr¬
scheinlich seyn, die Entstehung desselben in dem Se¬
mitischen anzunehmen. Hier zeigt sich aber, wie der
Name AiyvTiTog, sowohl auf den Fluss als auf das
Land bezogen, durchaus ein localer Bezeichnungs¬
name war, wodurch der erste als ein Strom mit tief-
ausgehohltem Strombette und das zweite als ein hoh¬
ler, mult erförmig er Landstrich, als ein tiefliegendes
Stromgebiet, ganz bestimmt bezeichnet ward, wodurch
sowohl Fluss als Bewohner in festbestimmte natürliche
Grenzen eingeschlossen wurden. Das Stammwort ist
im Hebr. und Chald. Guph, in Fliph. Hegiph „ver-
schliessen und zwar einen hohlen Raum; “ im Arab.
bei Castelli Polygl. 517 „concavus fuit, magno al-
vo fuit“ und in der viertenConjug. „clausit;“ wo¬
her dann Aguphathon, nach neuerer Aussprache Ad-
schuphathon „die Höhlung, das Hohle, in der Tiefe Ver¬
schlossene f aus welchem der Name JjrYllTOS,
das Eigentümliche des Flusses wie des Landes deut¬
lich bezeichnend, in hellenisirter Form hervorging;
welche Art von Hellenisirung altsemitischer geo¬
graphischer Namen bisher schon hinreichend nach¬
gewiesen worden ist. Es ruht in diesem Namen Bei¬
des, sowohl der Begriff des Hohlseyns, wie auch der
des Verschliessens in dem Hohlen und durch das
Hohle. Diesem letzern Begriffe entspricht auch
die schon von Bochart Phaleg 258. hinreichend ent-