77 
Die Schweiz. 
Myten heißen. Küßnacht, gut gebauter Fl. am Fuße des vielbesuchten Rigi 
5540 F. und am Vierwaldstätter See; vor der hohlen Gasse, wo Test den Land- 
voigt Geßler tödtete, steht Tell's Kapelle. Eistsiedeln, Fl. in einer von hohen 
Bergen cingeschlossenen Gegend unweit der Suhl, berühmte Benediktiner-Abtei, wo¬ 
hin stark gewallfahrtet wird. Goldau, vom Roßberg verschüttet 1806. Ufnau 
Insel im Züricher See, Ulrich von Hutten f 1523. 
12) Der Kanton Unterwalden zerfällt in zwei selbständige Tbeile, 
Obwalden 8^ Q. M. mit 13,300 E. und Nidwalden 5j Q. M. mit 11,500 E. 
Stanz, Hauptort von Nidwalden und Fl. in einer eingcschlosteuen Gegend am 
Fuße des Stanzberges. Sarnen, Hauptort von Obwalden am Sarnensee. 
13) Der Kanton Luzern, 22,; Q. M. mit 130,500 E. Luzern, Hptst. 
am Vierwaldstätter See und dem Ausflusse der Reuß, hat beträchtlichen Handel, 
schöne Kunst- und Naturaliensammlungen und 10,000 E. Der Löwe von Thor- 
waldsen den 1192 zu Paris gefallenen Schweizern zur Erinnerung errichtet 182 l. 
In der Nähe erhebt sich der hohe Pilatusberg 1000 F. Sempach am See 
gl. N. «schleicht und Arnold v. Winkelried f 1386. 
14) Der Kan ton Zug, 4^ Q. M mit 19,600 E. Zug, Hauptst. am 
Zugersee und am Fuße des Zugerberges in einer angenehmen Gegend. Morgar¬ 
ten, Dorf und Bergpaß gegen den Egerisee. Sieg der Eidgenossen 1315. 
15) Der Kanton Bern, 123 Q. M. mit 467,100 E. Bern, Hauptst. 
des Kantons und der Eidgenossenschaft, schönste St. der Schweiz, auf einer An¬ 
höhe und an drei Seiten von der Aar umflossen, hat Fabriken, eine Universität, 
ein Taubstummen-Jnstitut, lebhaften Handel und 29,000 E. Neuer Bundespalast. 
Die kürzlich erbaute Nydekbrücke ist ein Meisterstück der Baukunst. Hofwyl, 
Landgut, merkwürdig wegen seiner Musterwirthschaft und Erziehungsanstalt. Biel, 
St. am See gl. N. mit'der St. Petersinsel, Rousseau's Aufenthalt. Thun, St. 
an der Aar, die hier aus dem Thunersee kommt, eidgenössische Mititärschule. Lau¬ 
terbrunnen, D. in dem merkwürdigen Lauterbrunner Thale, wo der Staubbach 
925 F. herabfällt. Jnterlaken, herrlicher Molkenkurort. Grindclwald, D., 
in dem wegen seiner Gletscher stark besuchten Grindelwalder Thale. Meyringen, 
Fl. in der Nähe der prächtige Wasserfall des Rcickenbaches. Das Emmen- und 
das HaSlithal sind zwei der sehenswürdigsten Schweizer Thäler. Das Berner 
Oderland, den Süden des Kantons, bildet ein hoher Alpenzug mit dem Grimsel, 
Schreckhorn, Finsteraarhorn, Jungfrau und Gemmi. 
16) Der Kanton F re y bürg, 29A Q. M. mit 105,500 E. Freyburg, 
Hauptst. mit 10,400 E., theils in einem Thale, theils an einem Felsenabhange an 
der Saane, über deren Felsenthal eine merkwürdige Kettenbrücke führt. Berühm¬ 
tes Jesuiten-Seminar und prachtvoller gothischer Dom. Eine Stunde davon ist 
die Magdalenenhöhle. Murten, St. in einer schönen Gegend am Muri¬ 
ner See. sieg der Schweizer über Herzog Karl den Kühnen von Burgund 1476. 
An der Stelle des ehemaligen, auf der Wahlstatt erbauten Beinhauses steht jetzt 
ein Obelisk zum Andenken dieses Sieges. 
17) Der Kanton Neufchatel oder Neuen bürg, 14^ Q. M. mit 
87,300 E. Er gehörte 1707 bis 1847 als souveränes Fürstenthum mit der Graf¬ 
schaft Valendis dem Könige von Preußen, dann als Kanton der Schweiz unter 
einem Gouverneur desselben; 10 Jahre später 1857 wurde er völlig an die Schweiz 
abgetreten. Neufchatel oder Neuenburg, Hauptst. in einer schönen Lage am 
Fuße eines Hügels und am Einflüsse des wilden Bergstromes Schon in den 
Neuenburger See, hat lebhaften Handel und über 10,300 E. Die Thäler Locle, 
Chaux de Fonds und Dal de Travers zeichnen sich durch ihre Industrie 
im Verfertigen von Spitzen, Uhren und Metallwaaren aus. 
18) Der Kanton Waadt oder Waadtland, 57LQ. M. mit 213,157 
E. Lausanne, Hauptst. auf drei Hügeln und in den dazwischen liegenden Tha- 
lern ; Stunde vom Genfer See, wegen ihrer reizenden Lage und gesunden Luft 
von vielen Fremden besucht, hat eine Akademie und 20,500 E. Uverdun, deutsch 
Jfferten, St. unweit des Neuenburger See's, hat ein altes Schloß, worin der
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.