Full text: Physische Geographie (Abth. 2)

Vom Monde und den Finsternissen. 
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aber erblicken wir ihll gegen Abend am westlichen Himmel, nach¬ 
dem er Mittags (wegen des blendenden Sonnenlichtes meist 
unsichtbar) aufgegangen war, und zwar tu Gestalt eines schma¬ 
len, sichelförmigen Lichtstreifens, den man das erste Viertel 
nennt. Hierauf wird dieser Lichtstrcifen täglich breiter und der 
Aufgang des Mondes erfolgt täglich immer später, bis uns 
endlich die ganze erleuchtete Mond-Halbkugel sichtbar wird, 
und bis Mondes-Aufgang und Sonnen-Untergang gleich¬ 
zeitig statt finden. Alsdann nennt man ihn Vollmond 
und feine um 180° von der Sonne verschiedene Stellung 
am Himmel die Opposition. Alsdann bleibt die erleuchtete 
Mondscheibe die ganze von ihr erhellte Nacht hindurch über dem 
Horizont, kulminirt um Mitternacht, und geht bei Sonnen¬ 
aufgang unter. Seine vierte Phase heißt das letzte Vier¬ 
tel; sie zeigt sich, nachdem der erleuchtete Theil der Mond¬ 
scheibe täglich weniger sichtbar geworden, dann, wann der 
Mond erst um Mitternacht aufgeht, zur Zeit des Sonnen¬ 
aufgangs kulminirt, und Mittags untergeht. Ist nun zum 
zweitenmale Neumond, dann hat der Trabant seinen einma¬ 
ligen (synodischen) Umlauf um die Erde vollendet; er bedarf 
dazu 29 Tage, 12 Stunden, 44 Minuten und 3 Sekun¬ 
den; zwischen den verschiedenen Phasen liegen daher Zeitab¬ 
schnitte von 7 Tagen und einigen Stunden. 
Das erste und letzte Viertel werden die Quadratu¬ 
ren genannt, weil der Mond alsdann um einen Quadran¬ 
ten früher oder später kulminirt, als die Sonne; Opposition 
und Konjunktion des Mondes heißen zusammen die Sp- 
zygien. 
8. 41. Mond- und Tonnenfinstevntsi. 
Denkt man sich eine grade Linie von der Sonne nach 
der Erde gezogen, und über die letztere hinaus verlängert, so 
sieht der Mond zur Zeit der Syzygien gemeiniglich in 
der Nähe dieser Linie oder in ihrer Verlängerung, so daß 
Mond und Erde gleichzeitig von der Sonne beleuchtet blei¬ 
ben. Es kann aber auch, nach den in der Astronomie zur 
Sprache kommenden Gesetzen des Mond-Umlaufs, der Fall 
eintreten, daß der Mond in jenen Zeitpunkten nicht blos in
	        
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