Full text: Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien

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sechster Abschnitt. 
Von den verschiedenen Mitteln die 
Oberfläche der Erde oder einzelne 
Ly eile derselben bildlich darzustel¬ 
len. 
§. 68. Es gibt verschiedene Mittel, um sowohl die 
Gestalt und Lage der Länder und Oerter auf unserer 
Erde, als auch die Lage und die scheinbare Bewegung 
der Sterne und Kreise am Himmel, bildlich darzustellen. 
Für den Himmel bat man die künstliche Himmelskugel, 
die Ringkugel, die Sternkarten und die sogenannten 
Planetarien; für die Erde die künstliche Erdkugel und 
die Landkarten, welche wir alle, ihrer Einrichtung und 
ihrem Gebrauch nach, hier näher erklären wollen. 
§. 69. Die künstliche Himmelskugel (der Himmels- 
Globus), ist eine hohle Kugel, die meistens aus einem 
Gerippe von Hol;, das mit Gips bedeckt wird, zusam¬ 
mengesetzt ist. Auf ihrer äußern, mit Papier überzoge¬ 
nen, Fläche sind alle Firsterne nach ihrer Abweichung 
und geraden Aufsteigung, so wie überhaupt alle Kreise 
der Himmelökugel, in ihrer richtigen Lage verzeichnet. Um 
die Einrichtung und den Gebrauch derselben besser zu 
verstehen, muß man sich die Eintheilung der an der 
wirklichen Himmelskugel befindlichen Punkte, Linien und 
Kreise in bewegliche und unbewegliche merken. Unbe¬ 
wegliche heissen diejenigen, welche, ungeachtet der schein¬ 
baren täglichen Umdrehung der Himmelökugel, ihre Lage 
gegen den Mittelpunkt derselben, oder gegen den Beob¬ 
achter auf der Erde, nicht ändern. Hieraus ergibt sich 
von selbst, welche man bewegliche nennt. Zu der ersten 
Gattung gehören die Pole, die Weltachse, der Scheitel, 
der Meridian und der Horizont, so wie alle auf letzterm 
angegebenen Punkte, welche die Weltgegenden bezeich¬ 
nen. Man kann sich daher auch zwei Himmelskugeln, 
eine bewegliche und eine unbewegliche denken, wovon 
die Letztere Alles am Himmel unbewegliche enthält, und 
in welcher sich die bewegliche dreht. Demgemäß wird 
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