Full text: Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien

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stellen, so müssen bek der (Vor. $.) erklärten Entwer» 
fungs - Art noch einige Aenderungen angebracht werden. 
Man bestimmt den Mittelpunkt h der Parallelkreise 
(Fig. 40.) noch immer wie (tz. 75). Allein nur Ein 
Meridian, derjenige nämlich, welcher durch die Mitte 
des zu entwerfenden Landes geht, wird durch eine gerade 
Linie dargestellt. Man nimmt auf derselben lauter gleiche 
Theile, um die Grade dieses Meridians zu erhalten, und 
zieht durch die Theilungspunkte aus h als Mittelpunkt, 
Concentrische Kreisbogen. Auf jeden derselben trägt 
man von dem mittelsten Meridian aus, zu beiden 
Seiten desselben, gleiche Theile, welche die Grade der 
Parallelkreise darstellen, und zwar nimmt man diese 
Theile für jeden Parallelkreis von einer andern, näm¬ 
lich von einer solchen Größe, daß sie gegen die Grade 
des mittelsten Meridians in jeder Breite das richtige 
Verhältniß haben. Verbindet man nun die Endpunkte 
der nach gleicher Ordnung genommenen (der ebenvielsten) 
Grade in den verschiedenen Parallelkreisen durch eine zu¬ 
sammenhängende Linie, so stellen die sich dadurch erge¬ 
benden Linien die verschiedenen Meridiane dar. Diese 
werden dadurch krumme Linien einer eigenthümlichen 
Art, die, so wie auf der Erde selbst, alle in den Polen 
zusammenlaufen. Die Meridiane werden hier zwar nicht 
gleich, vielmehr wird jeder durch eine besondere krumme 
Linie dargestellt. Der Umfang einer solchen Linie wird 
um so größer, je weiter sie von dem mittelsten Meridian 
absteht. Indessen lehrt die Erfahrung, daß der Unter¬ 
schied zwischen der Länge der verschiedenen Meridiane 
eben nicht sehr beträchtlich wird, und daß dabei die Me¬ 
ridiane alle so ziemlich senkrecht auf den Parallelkreisen 
stehen. Hierdurch, und weil die Grade der Parallel¬ 
kreise allenthalben das richtige Verhältniß haben, kommt 
theils die entworfene Figur der auf der Kugelfläche sehr 
nahe, theils kann man auch, selbst bei Ländern, die sich 
sehr weit sowohl in die Länge als Breite erstrecken, die 
Entfernung der Oerter noch mit ziemlicher Genauigkeit 
nach einem geradlinigen Maßstab messen.*) 
*) Um ben Grad der Genauigkeit, die man bei ber hier er. 
ttàrten Entwersungs - Art erreicht, wenigstenS an Einem 
Beispieì zu erkennen, so dente man sich zwej Pulirle auf 
Brewers mathem. Geographie. 10
	        
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