fullscreen: Abriß der deutschen Geschichte

io5 
bewilligte der Kaiser Friedrich IHte den Legaten des 
Pabfts Nikolaus Vten zu Aschaffenburg (im Mainzi¬ 
schen) 1448 den i9ten März, ungeachtet der Wider¬ 
sprüche der deutschen Stände, neue, dem römischen 
Stuhle sehr günstige, Coucordata, welche unter 
dem Name der Concordate deutscher Nation berühmt, 
und bis den heutigen Tag bey dieser Nation vor¬ 
handen geblieben sind. Mit den Abgaben, den 
Vergebungen der Erzbißthümer blieb auch alles beym 
Alten; die Vergebung andrer Pfründen aber wurde 
dem Pabst in abwechselnden Monaten als im Jäner, 
März, May u. s. w. überlassen, wenige Stifter und 
Länder ausgenommen, wer man die Einführung dieses 
Rechts niemals zugegeben, oder dasselbe durch nach- 
herige Jndulte, oder durch das natürliche und ur¬ 
sprüngliche Recht des Stifters, ( wie dieß vorzüglich 
in Baiern unverletzt blieb) oder durch Verjährung 
erlangt hat. Ueber die Herstellung gereinigter Religl- 
ousbegriffe, und über die Verbesserung der Sitten 
wurde bey allen diesen Verhandlungen wohl vieles ge¬ 
redet, aber wenig beschlossen, und noch weniger aus¬ 
geführt. Da nur Adeliche zu Bischöfe gewählt wer¬ 
de« konnten, und mithin diese Bischöfe das Recht zu 
chren hohen Beförderungen mit auf die Welt brach¬ 
ten, und nicht nöthig hatten, durch Gelehrsamkeit 
und Verdienste über den Werth gemeiner Seelen sich 
empor zu heben: so waren manche allenfalls noch dar¬ 
inn eifrig, daß sie mit dem Fürsten des Landes, wo¬ 
hin sich ihr Kirchensprengel erstreckte, um zeitliche 
Vorzüge und Vortheile stritten; die Sorge aber, über 
die Heerden der Gläubigen zu wachen, überließen 
sie gewöhnlich den mindern Geistlichen, und besonders 
den Klostergeistlichen, wo dann nicht selten mehr 
auf äußerlichen Prunk, und willkührliche Andacht, 
als auf das Wesentliche der Religion, und auf die 
Verbesserung des Lebens gesehen wurde. Man bil¬ 
dete sich ein, schon dadurch, daß man geheilig¬ 
ten Ceremonien beywohnte, und äußerliche Ueblich- 
keiten in Religionssachen mitmachte, alles, waS 
die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.