Object: Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation (Teil 1)

44 Karl der Große. 
fleißig in den Wahrheiten des Christentums unterwiesen und daß auch in den 
Schulen etwas Tüchtiges gelernt wurde. Um tüchtige Lehrer zu gewinnen, ries 
er gelehrte Männer aus England und Italien an seinen Hof. Sie unterrichteten 
junge Deutsche, und diese wurden dann als Lehrer in die Klosterschulen geschickt. 
Für die Söhne seiner Hofbeamten, der vornehmen wie der geringen, errichtete 
er die Hofschule. Oft kam er selbst hierher und überzeugte sich von dem Fleiße 
und den Fortschritten der Knaben. Lesen: „Wie Kaiser Karl Schulvisitation 
hielt." (Gerok.) Aus den tüchtigsten und fleißigsten Schülern der Hofschule 
wählte der Kaiser später seine Beamten, die Sendgrafen, die Schreiber und die 
Amtleute. In den Klosterschulen wurden die zukünftigen Geistlichen vorgebildet. 
Ohne Unterricht sollte nach dem Willen Karls des Großen keiner seiner Unter¬ 
tanen bleiben, und „wenn es auch noch nicht Schulen gab, in welchen alle Kinder 
lesen und schreiben lernten, so sollten doch die Geistlichen wenigstens dafür sorgen, 
daß alle Kinder das christliche Glaubensbekenntnis und das Vaterunser durch 
Vor- und Nachsagen auswendig lernten." Dies geringste Maß der Kenntnisse 
wurde auch von den Erwachsenen gefordert. (Nach Alb. Richter.) 
Aller Unterricht mußte in deutscher Sprache erteilt werden. Die Geist¬ 
lichen, die bisher nur in lateinischer Sprache gepredigt hatten, mußten ihre Pre¬ 
digten von nun an ebenfalls in deutscher Sprache halten. 
Damals sang das Volk gern die Lieder von den alten deutschen Helden, 
von Siegfried und Hagen, von Kriemhild und Gudrun. Auch Karl der Große 
hatte die alten Heldenlieder gern. Er ließ sie sammeln und aufschreiben. 
Überschrift? 
Zusammenfassung: Karls des Großen Sorge für die Bildung des Bolkes. 
^Übersicht. 
Kaiser Karl der Große als Landesvater. 
1. Karls des Großen Kaiserkrönung. 
2. Die Verwaltung des Reiches. 
3. Karls Sorge für den Reichsfchutz. 
4. Karls Sorge für die Wohlfahrt seines Volkes. 
a) Die Hebung des Ackerbaues. 
b) Die Hebung der Volksbildung. 
III. u. IV. Verknüpfung und Zusammenfassung. 
Was Karl der Große für sein Land getan yar. 
Er hat die verschiedenen Länder und Stämme zu einem großen Weltreiche 
vereinigt und für den Bestand desselben gesorgt. 
Wie war ihm das gelungen? 
1. Durch die Annahme der Kaiserkrone gewann er die Hilfe der Kirche; 
sie war das geistige Einheitsband, das alle seine Völker umschlang. 
2. Durch die Heranbildung einer tüchtigen Heeresmacht sorgte er für den 
Landesschutz. 
3. Durch die umsichtige Verwaltung sorgte er für den Bestand des Reiches. 
4. Er förderte des Volkes leibliche und geistige Wohlfahrt. 
a) Er sorgte für die Verbesserung der Landwirtschaft und hob dadurch 
den Volkswohlstand. 
b) Er gab seinen Untertanen eine deutsch-christliche Bildung. 
Zahlen: 768—814. 800.
	        
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