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1) Ob dem Wald, der westliche Theil.
Hauptort Sarnen, 3 E., Dorf.
2) Nid dem Wald (d. h. unter dem Walde).
Hauptort Stanz, 2 E., in einem Obstgarten, zwischen Wiesen.
Uri, 19£ sZM., einer der volksleersten Cantone.
Hanptort Altorf, 2 E., nahe dem Vierwaldstädter-See. — Flüelen, der Hafen von
Uri. — Die Tellenplatte mit der Tells-Kapelle, am See, am Fuße des Axenberges, gegen¬
über vom Rütli, einer kleinen Wiese (Bund 1307).
§ 602. Produkte
a) des Mineralreiches: Sie sind nicht zahlreich, daher auch der Bergbau
beschränkt. — Eisen, 275.000 Ctr., ausgezeichnet im Iura, in Solothurn, Bünden,
Schaffhausen; es könnte viel mehr gewonnen werden, als man gewinnt. —
(6000 Ctr. Kupfer und 100.000 Ctr. Blei werden eingeführt.) — Stein¬
kohlen und Torf haben die nördlichen Cantone. — Marmor in Unterwalden und
auf dem Splügen. — Bergkrystalle in großer Menge. — Viel Gyps, Ala¬
baster rc. — Salz von Bey, jetzt auch aus einer gebohrten Saline in Baselland,
genannt Schweizerhall, 200.000 Ctr., und 2 in Aargau, 500.000 Ctr.; das meiste,
zur Viehzucht nothwendige, wird eingeführt. — Mineralquellen in größter
Menge: Baden und Schinznach im Aargau, Pfäsfers in St. Gallen, Gnrnigel-
bad bei Bern, Lenk, St. Moritz in Bünden u. s. w.
d) des Pflanzenreiches: Sie sind nach dem Klima und der Höhe sehr
verschieden. Etwa tV des Bodens sind Seen und Flüsse; die Gletscher bedecken
50 CiM.; die Ebenen und Thäler sind fruchtbar und trefflich angebaut. § der
Bew. treiben Bodencultur. 20 £ des Bodens sind Alpen- und Weideland, 11 5
Ackerland, 20 % Wiesen, 1 £ Weinberge, 31 % Unland. — Getreide gewinnt
nur Thurgau ansehnlich, aber nur 1 seines Bedarfs; daher wird viel aus Deutsch¬
land und Italien eingeführt. — Flachs und Hanf, besonders in Thurgau, in
St. Gallen, in Bern. — Obst, in ganzen Waldungen am Bodensee und in den
Rhein-Cantonen; daher auch viel Obstwein und Kirschwasfer, besonders von Basel.
— Von Südfrüchten Kastanien, Nüsse, Mandeln, Feigen, Oliven rc.
— Wein ist wichtig, besonders gut am Genfer-, Neufchateller- und Bieler-See,
bei Aarau, in der ital. Schweiz rc. — Holz ist sehr ungleich vertheilt; 0,17 des
Bodens hat Wald und liefert Brennmaterial über den Bedarf; viel Holz wird
zum Häuserbau verbraucht. — Futterkräuter, Farbepflanzen. Arznei-
kräut er auf den Alpen.
c) des Thierreiches: Viehzucht ist die Haupt-Erwerbsquelle. Die Nind-
viehzucht ist ausgezeichnet wegen der Weiden auf den Alpen (Sennen). Die
besten Kühe sind im Simmen- und Saanenthal, in Bern, im Greyerzer-
Thal (Grüyere), in Freiburg und in Schwyz. Im Sommer hat die Schweiz
gegen 2.200.000 Rinder, im Winter weniger. (Schweizerkäse sGrayerzer-,
Urseren-, Emmethaler-, Simmethaler-, Saanenkäse, Schabziger oder grüner Kräu¬
terkäse aus Glarus und Appenzell j jährlich an 600.000 Ctr. Butter über
120.000 Ctr.) — Pferde, besonders als Lastthiere, viel, in Bern, Waadt und
Freibnrg. — Ziegen, ^ Mill., soviel wie Schafe. — Schweine in großer
Menge überall. — Seidenzucht in den südl. Gegenden. — Bienenzucht
wird stark betrieben. — Fischerei und Jagd sind frei und Lieblingsbeschäftigung
der Bewohner; aber der Wildstand ist gering, die Gemsen nehmen sehr ab, der
Steinbock ist ausgerottet.
§ 603. d) der Industrie: In den nördlichen und westlichen Cantonen ist
das Fabrikwesen ausgezeichnet und höchst wichtig. Die eigentlichen Fabrik-Cantone
sind Appenzell A.-R., St. Gallen, Thurgau, Zürich, Aargau, Basel, Gens und