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Europa.
vier machten daher Särge zu den Mumien daraus. Im Alterthum »mar
ter Baum Bild der Trauer.
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Die Gegenden der heutigen Türkei waren die ersten in Europa,
welche von Asten aus bevölkert wurden, und wo die ersten Königreiche»
freilich nur von äußerst kleinem Umfang, sich bildeten.
Griechen.
Der erste Volksstamm, der sich hier niederließ, führte den Na-
ìnen Pelasaer, d. j. Menschen, die übers Meer herkamen (1900 ».
Eh.). Ihr Oberhaupt hieß Inachus, und die erste sogenannte Stadt
Argos. Der Name Griechen, welcher iw der Folge ihnen beigelegt
wurde, schreibt sich von einem ihrer spätern Anführer, Gräcus, her.
Sie waren ganz rohe Kinder der Natur, ohne alle Bildung und Kennt,
riissc. Diese erhielten sie erst durch einige aus Pbönizken und Aegypten
zu ihnen he-übe^gekommenen Fremdlinge, die sich aber auch dafür zu
Herren ihres Gebie s machten; natürliche Folge der Überlegenheit des
Geistes. Ein solcher war Deukalion, von dessen Sohn Hellen
die Griechen auch den Namen Hellenen führten. Ein anderer,
Cecr 0 ps aus Aegypten legte den Grund zu dem nachher so blühend
Zewordenen Athen, und machte sich um die Einwohner durch Mitthei,
jung vou Religionsbegnffcn, Anführung zur Schiffahrt, und durch
Gesetze verdient. Ein drit er, Kadmus aus Phönizier! erbauete The,
den, und machte die Griechen mit der Buchstabenschrift bekannt. Durch
die Bemühungen solcher Männer wurden die nomadisr'renden Haufen in
festen Wohnsitzen vereinigt, und die Anlage zu den ersten, kleinen Rei,
chen gemacht. Die Geschichte hat uns die Namen verschiedener Männer
«us dieser ältesten Zeit aufbewahrt, die sich durch Körper, oder Geistes,
kraft unter diesem nicht bösartigen, aber ungebildeten Volke auszeich,
neten, von deren Leben und Handlungen aber auch viel fabelhafte Nach,
richten eingemischt. Dahin gehören Herkules-, Theseus, Or,
Pheus, u. a. m. — (Griechische Fabellehre, Mythologie).
Ungefähr 702 Jahre nach I^achus traten die Griechen zum ersten
Mal als Kriegshelden auf, und zerstörten nach einem zehnjährigen Kampf
die Stadt Troja in Asien. Vielleicht würde aber auch dieses kriege¬
rische Ereigniß in Vergessenheit gerathen seyn, wenn nicht der erste gro¬
ße Dichter des Akterthums, Homer, die Heldenthaten dieses troiani,
fchen Kriegs mit einer für jene Zeiten bewunoernsiverthen Kunst be,
fungen hatte.
In den jetzt folgenden Jahrhunderten gelangte aber dreses nach dem
Umfange seines Landes immer nur kleine griechische Volk mit schnellen
Schritten zu einer ^>öhe, auf der es sich seinen Namen bey der fernsten
Nachwelt gesichert hat. Nicht allein ihre Liebe zur Freiheit und zum
Daterlande hat die Griechen berühmt gemacht, auch durch ihre Gesetze
rrnd Fortschritte in Künsten und Wissenschaften sind sie die Lehrer des
übrigen Europa geworden.
Unter den vielen kleinen Staaten Griechenlands erhoben sich ins¬
besondere zwei zu größerm Ansehen, Athen und Sparta oder La,
eedämon, jenes im eigentlichen Griechenland, dieses auf der Halbin,
sel Peloponnes. Athen zeichnete sich zuerst vor andern Staaten durch
einen frühen Hebe, gang aus dem Zustande der Robert zu bessetn Sitten
mit) Geseiren aüs. Als man daselbst nach dem Tode des lebten Königs,
Evdrus, der seine Liebe für sein Vaterland durch eine großmüthige