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Physische Geographie.
andere haben sich die Lebensweise, auch die Religion, vielfach aber auch die
Laster der Europäer angeeignet, unter deren Bevölkerung sie allmälig ver¬
schwinden. Die Neger beweisen in Amerika, wie sehr sie besserer Ausbil¬
dung fähig sind, indem sie trotz der Sklaverei vielfach Sitte und Religion
von den Europäern annehmen. Für die ihnen zugewiesenen Arbeiten zeigen
sie eine eben so leichte Auffassungsgabe, wie Geschicklichkeit in deren Ausfüh¬
rung. Wie die Bildung von den Europäern nach Amerika verpflanzt ist,
so wird sie von diesen auch jetzt noch getragen. Ackerbau, Viehzucht, alle
Arten von Industrie sind die Grundlage eines ausgedehnten Handelsverkehrs
im Innern, wie nach Aussen. Die vereinigten Staaten stehen in geistiger
wie technischer Bildung an der Spitze aller Staaten Amerika's. ,
Die Religion theilt sich in Amerika nach Verschiedenheit der Bevöl¬
kerung. Die Eingebornen und Neger sind Heiden, wo sie nicht die Religion
ihrer Herrn angenommen haben. In Süd- und Mittel-Amerika herrscht die
katholische Kirche, in Nord-Amerika leben die verschiedensten christlichen Eon-
fessionen gemischt durch einander, jedoch bilden die protestantischen Sekten
die überwiegende Mehrzahl.
In Australien endlich besteht so ziemlich dasselbe Verhältniß. Unter
den Ureinwohnern herrscht theilweise das roheste Heidenthum verbunden mit
dem Mangel jeder Cultur. Auf vielen Inseln findet sich noch die canibalische
Sitte, das Fleisch überwundener Feinde zu verzehren; ans vielen andern aber
ist die Bemühung christlicher Missionäre mit gutem Erfolge gekrönt, und mit
der christlichen Religion sind zugleich mildere Sitten eingezogen.
In den Colonien leben verschiedene christliche Confessionen neben
einander.
Dritter Abschnitt.
Politische Geographie.
8. 68. Borbem erkung.
Wie im Alterthume, so leben auch jetzt noch die Wilden und Hirten¬
völker in Familien unter der Leitung des Aeltesten der Familie oder
des Stammes-Häuptlings. Befehdungen und blutige Kämpfe unter
den verschiedenen Faunlien oder Stämmen sind etwas Gewöhnliches.
Die civilistrten, durch die Art ihrer Beschäftigung mehr an die Hei-
math gebundenen Völker leben in Staaten zusammen. Im Staate hat
ein Jeder seine Rechte und seine Pflichten; beides ist durch Gesetze fest-