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Erster Abschnitt.
und Botanikers, von Thorwaldsen besitzt. In der Domkirche sind die Gräber ver¬
schiedener Könige und Linnö's, und hier Pflegen auch die Könige von Schweden ge¬
salbt und gekrönt zu werden. Upsala ist der Sitz des Erzbischofs und Primas des
Reichs. In der Umgebnng der Stadt liegen die wichtigsten Bergwerke Schwedens,
bei Dannemora an 70 wichtige Eisenbergwerke, bei Sala eine früher bedeutende
Silbergrube, die schon seit dem Anfange des 15. Jahrhunderts ausgebeutet ist, bei
Fnlun in der Landschaft Dalekarlien ein sehr wichtiges Kupferbergwerk.
Die Bewohner von Dalekarlien (Dalarne) sind durch ihre Freiheits¬
liebe, Ausdauer, Aufrichtigkeit, durch ihre ausgezeichnete Tapferkeit und ihre
Treue gegen das Königshaus berühmt geworden. Der Dalekarl unterschei¬
det sich auch dtlrch seinen Körperbau von andern Bewohnern Schwedens. Er
ist hoch gewachsen und obwohl hager, von schlankem und kräftigen Gliederbau.
Er hat blaue Augen, eine hohe und breite Stirn, eine starke Nase, kräftige
Backenknochen, ein breites Kinn, ein freies Antlitz, aus dem sich leicht Jedem
der freie Sinn und jener ungebeugte Muth, womit des Lebens Mühen getra-
werden, verkündigen. Sein Wesen ist still und freundlich, aber ernst, wie
es dem Norden eigen ist, einfach, höflich und dienstfertig, seine Sitten sind
rein. Die niedrigen, weiß und roth angestrichenen Häuser werden besonders
rein gehalten.
2. Gothland, ans l 1 Landschaften bestehend, der südliche bevölkertste
Theil Schwedens. Bemerke hier:
Norköping (17,000 E.) am Ausflusse der Motala-Elf, die mit ihren präch¬
tigen Wasserfällen in der Stadt zwei Inseln bildet, nächst Stockholm die bedeu¬
tendste Fabrikstadt des Landes, welche namentlich Tuche, Wollzeuge aller Art, Strüm¬
pfe, Baumwollenwaaren, Papier, Tabak, Seife rc. liefert, und einen lebhaften Han¬
del betreibt mit eigenen Schiffen, auch Docks, Werften, eine Kanonengießerei rc. be¬
sitzt. Calmar, bemerkenswerth durch die s. g. „Calmarische Union", wodurch i. I.
1397 Königin Margarethe von Dänemark die Kronen Dänemarks, Schwedens und
Norwegens ans ihrem Haupte vereinigte, besitzt eine schöne, nach dem Muster der
Peterskirche in Rom erbaute Domkirche, hat verschiedene Fabriken in Tuch, Woll-
zeng, Spiegeln, Segeltuch, Leder, Zucker, Tabak, einen Hafen, Schiffbau und leb¬
haften Handel. — Die hierher gehörende Insel Oeland, durch den Calmarsund
vom Fefilande getrennt, ist 21 M. lang und durchschnittlich l % ÜDf. breit, im Gan¬
zen fruchtbar. Die Bewohner treiben Viehzucht und Ackerbau; die kleinen, aber leb¬
haften und ausdauernden Pferde von Oeland sind geschätzt; ein Alaunbergwerk lie¬
fert eine jährliche Ausbeute, die zu 50,000 Thlr. Banco angeschlagen wird; der
Hauptort ist Borg Holm. Die Insel Gottland (42 sZM.) im Ganzen gleichfalls
fruchtbar, hat zur Hauptstadt Wisby, welches im Mittelalter zu den wichtigsten
Seehandelsplätzen von Europa zählte und unter den Hansestädten einen der ersten
Plätze einnahm. Damals schickte es seine Handelsfahrzeuge bis Alexandrien und
die Bürger lebten in Reichthum und Ueberfluß; eine hübsche gothische Kirche stammt
ans jener Zeit. In der Landschaft Blekingen an der Südküste Schwedens, liegt
Carlskrona, befestigte Stadt und Hauptkriegshafen Schwedens, von Carl XI.
auf fünf Felseninseln erbaut, mit Docks, Werften, großen Seemagazinen, Arsenal,
sicherm Hasen, ausgezeichneter Navigationsschule, Fabriken und lebhaftem Handel.
Auch Carlshamn bat einen guten Hafen, lebhafte Schifffahrt und Handel und
mancherlei Fabriken. Malmö am Sund, durch verschiedene hübsche Gebäude aus-
