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die Römer an. Ein Theil derNumantier kam in diesem
letzten Treffen um, der andere ward zum Rückzug in die
Stadt gezwungen, legte Feuer in die öffentlichen Ge¬
bäude, und stürzte sich in die Flammen. Scipio eroberte
nichts als Trümmer, und statt aller *) Trophäen, wurde
bei seinem Triumphe der Name Numantia durch einen
Sklaven vor seinein Wagen einhergetragen, tun wenig¬
stens an seinen Sieg zu erinnern. — Celtiberien war
noch nicht ganz unterworfen, aber sein Widerstand beun¬
ruhigte Roin nicht inehr.
Was den sittlichen Zustand ^) Roms während dieses
Zeitraums betrifft, so ist zu bemerken, daß er von dem
der ersten Zeiten uin vieles abwicht). Die Selbstsucht
war an die Stelle des Eifers^) für das gemeine WohN)
getreten; die Ehrenstellen wurden nur noch als Mittel
betrachtet^), sich zu bereichern, und man suchte deßhalb
durch alle mögliche Ränke derselben habhaft zu werden?).
Schwelgerei und Prachtliebe nahinen fortwährend über¬
hand^), trotz der Bemühungen^) Cato's, der während
seiner berühinten Censur (184) die Sitten zu verbessern"),
den Gottesdienst wiederherzustellen, und so die Einfach¬
heit des alten Roins zurückzuführen sich bestrebte.
1) statt aller, pour tous 2) sittlicher Zustand, état des
moeurs z) um vieles abweichen, différer beaucoup 4) amour
5) das gemeine Wohl, la chose publique 6) envisager 7) einer
Sache habhaft werden, s'emparer de qqch. 8) nahmen . .
überhand, augmentèrent de plus en plus 9) effort 10) corriger.
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