192 
Deutschland. 
mer Gerste, d. i. Graupen, die ihrer Güte wegen durch ganz 
Deutschland und bis nach Rußland verschickt werden. — Von 
Ulm südlich liegt 
Bibernch, ein kleines, unansehnliches Städtchen, aber 
merkwürdig als Geburtsort Wielands *). 
Das Königreich Sachsen. 
Da, wo die Elbe zwischen dem Erz- und Lausi'hcrge- 
birge aus Böhmen heraustritt, breitet sich an beiden Seiten 
des Stromes das fruchtbare und fleißig angebaute Königreich 
Sachsen aus. Doch ist der Theil auf der linken Seite der Elbe 
noch fruchtbarer als der auf der rechten, wo einige Strecken 
Heide - und Sandland vorkommen. Jene beiden Gebirge tren¬ 
nen Sachsen von Böhmen. Von dem Gebirgskamme ziehen 
sich die Vorberge, die landeinwärts immer niedriger werden, 
in das Land hinein, und machen den südlichen Theil bergig 
und hügelig. Dagegen ist der nördliche Theil ebenes Acker¬ 
land. 
Von dem Austritt der Elbe aus Böhmen bis nach Mei¬ 
ßen ziehen sich längs dem Flusse Sandsteinfclfen hin. Man 
nennt dies Sandsteingebirge von der böhmischen Gränze bis 
nach Pirna, in der Nähe von Dresden, die sächsische 
Schweiz. Sie ist eine der lieblichsten Gegenden von Deutsch¬ 
land, und daher von Fremden häufig besucht. Wilde, ro¬ 
mantische Felsenmassen wechseln mit freundlichen Thälern ab. 
Hohe Sandsteinkcgcl, wahrscheinlich von der Elbe ausgewa- 
fd/cn, erheben sich zum Theil senkrecht in den verschiedensten 
Gestalten, und was der Gegend besonders einen großen Reiz 
gewährt, ist theils der große hindurchflicßcnde Strom, theils 
die vielen freundlichen Dörfer und Städtchen, wodurch das 
Gebirge eine Lebendigkeit erhält, die man bei den meisten Ge¬ 
birgen vermißt. Die Punkte, die von den Fremden beson¬ 
ders besucht werden, sind: die Bastei, ein hoher, senkrecht 
*) Wieland wurde 1733 geboren. Sein Vater war Obcrpfarrcr. 
Seit 1772 lebte er als Hofrath abwechselnd in Weimar und auf seinem 
Gute Osmannstädt, und starb daselbst 1813. 
t
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.