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Deutschland. 
le gebaute Museum. Eine breite Treppe führt zu einer Vor¬ 
halle hinauf, die auf 6 Säulen ruht, und von da tritt man in 
das herrliche Gebäude, in dem sich die Bibliothek, das Münzca¬ 
binet und andere Sammlungen befinden. Dies sind nur einige 
der Hauptplätze und Prachtgebäude, deren Cassel eine Menge 
enthält. — Eine gute Stunde von Cassel, westlich, liegt das be¬ 
rühmte Lustschloß 
W i lh e lms h ö f) e, wohl die schönste Gartenanlage in ganz 
Deutschland. Der Berg, an und auf dem die Anlagen sind, ge¬ 
hört zu dem Neinhardswalde. Zuerst betrachten wir das Schloß. 
Das Hauptgebäude endigt sich in der Mitte in einen Dom; die 
Seitenflügel sind in altrömischcm Geschmack gebaut. Gleich hin¬ 
ter dem Schlosse ist der große Springbrunnen, der 150Fuß hoch 
springt, also noch hoher als der in Herrenhausen. Gehen wir 
nun in den Park, so werden wir durch eine Menge schöner An¬ 
lagen überrascht; z. B. treffen wir im Innern eines Dickichts auf 
ein ganz nach Art -der alten Ritterburgen gebautes Schloß, die 
Löwenburg. Wir kommen ferner zu einem nach chinesischer Art 
gebauten Dorfe; zu einer düstern Felsenhöhle, der Grotte des 
Pluto; zu einer Brücke, die von einem Fclsenabhauge zu einem 
andern führt, der Teufelsbrücke; und endlich zu dem großen Win¬ 
te rkasten. Dies ist ein hohes, großes, achteckiges Gebäude auf 
dem Gipfel eines Berges. In diesem Gebäude befindet sich eine 
Wasserkunst, welche daS Wasser bis auf den Berg hebt. Aus 
den Thoren des Gebäudes stürzt nun daS Wasser wieder hinaus, 
und wälzt sich den Berg herab, von einer Felsenstufe zur andern 
stürzend. Auf dem Winterkasten steht eine hohe Pyramide, und 
auf derselben wieder steht ein Herkules von Kupfer, aber in¬ 
wendig hohl. In einem seiner Beine steigt man auf einer Trep¬ 
pe in ihn hinein, und setzt sich in seiner Keule gemächlich nieder. 
Hier haben 8 —12 Personen Platz, und durch die angebrachten 
Fcnsterchen genießt man eine köstliche Aussicht. — Oestlich von 
Cassel liegt das Städtchen 
Groß-Allmerode, von dem nichts zu merken ist, als die 
berühmten S ch m e l z t i e g e l, die, wie die paffauer, weit und 
breit verschickt werden, ja sogar bis in ferne Erdtheile gehen, 
weil man nirgends so brauchbare findet, als an diesen beiden 
Orten. 
Marburg im westlichen Theile des Landes, an der Lahn. 
Sie liegt in einer angenehmen, bergigen Gegend, und ist an ei¬ 
nen Berg gebaut, auf dessen Spitze die alte wcitlänftige Burg 
steht. Die hiesige Universität ist nicht stark besucht. Wir 
besehen hier vor allem die herrliche Elisabethkirche, einer der 
schönsten Ueberrcste altdeutscher Baukunst aus dein Mittelalter. 
Sie ist zu Ehren der frommen Landgräfin Elisabeth er-
	        
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