Object: Der Regierungsbezirk Lüneburg

seine Krieger, mit der andern baute er die zerstörten Kirchen 
wieder auf. 
Hermann Billings Nachfolger gelangten zu immer 
größerer Selbständigkeit, starben aber bereits im vierten 
Gliede mit Herzog Magnus 1106 aus. 
3. Heinrich der Löwe. 
Über der Eingangsthür des Doms zu Bardowik steht 
ein hölzerner Löwe und darunter die Inschrift: Vestigium 
leonis d. i. die Spur des Löwen. Dieser Löwe ist die 
Nachbildung eines andern, den der mächtige Sachsenherzog 
Heinrich der Löwe aus Zorn hier angebracht hatte. 
Heinrich der Löwe gehörte dem in Bayern und Schwaben 
begüterten Geschlechte der Welsen an. Sein Großvater 
Heinrich der Schwarze hatte durch Heirat mit einer 
Tochter des letzten Billing das Herzogtum Sachsen und 
sein Vater Heinrich der Stolze durch Vermählung mit 
der Tochter Kaiser Lothars Braunschweig erhalten. Wegen 
dieses reichen Länderbesitzes hatte schon Heinrich der Stolze 
nach dem Tod Lothars (1137) auf die Königswürde gerechnet; 
aber die Fürsten wählten den Hohenstaufen Konrad. So 
kam es zwischen beiden zu offenem Bruch; aber der auf- 
ständische Herzog ward in die Acht gethan und seiner beiden 
Herzogtümer Sachsen und Bayern beraubt. Dritten in diesen 
Wirren starb er (1139). Sein Sohn Heinrich der Löwe 
erhielt von Konrad das Herzogtum Sachsen 1142 und von 
seinem kaiserlichen Vetler Friedrich Barbarossa 1156 das 
Herzogtum Bayern zurück. Aber durch die Abtretung des 
schwäbischen Stammlandes von fetten seines Oheims Welf 
an den Kaiser hatte sein Haus eine kleine Einbuße erlitten, 
deren Ursache er dem Kaiser zuschrieb. Voll Groll kündigte 
er diesem die Heeresfolge, weshalb er 1180 in die Acht und 
seines Herzogtums Bayern sür verlustig erklärt wurde. Als 
er 1189 aus der Verbannung von England zurückkehrte, ver- 
sagte ihm selbst seine Hauptstadt Bardowik die Herberge und 
schloß höhnend die Thore. Des Löwen Zorn war damit her¬
	        
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