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Gelenke in einander gefügt, an welchen die Muskeln angewachsen sind 
Durch Verlängerung oder Verkürzung der Muskeln entsteht die Be¬ 
wegung. 
Die Amphibien haben ihren Namen davon, daß sie zugleich im 
Wasser und auf dem Lande leben können. Dies ist aber ein sehr will¬ 
kürlich aufgegriffenes Merkmal. Denn es gibt Amphibien, welche durchaus 
nicht in dem Wasser ausdauern können, und andere, denen ein längerer 
Aufenthalt auf dem Lande tödlich wird. Jedenfalls gehörte dann der 
Seehund und das Wallroß eher zu den Amphibien als die Eidechse und 
die Blindschleiche. ■ Das Wesentliche des Körperbaues der Amphibien ist 
vielmehr ihr Athmen durch Lungen von einfacher Einrichtung als bei 
den höheren Thieren, woneben einige sogar noch Kiemen gleich den 
Fischen besitzen. Auch ihr Herz ist einfacher gebaut als das der Säuge- 
thiere und Vögel, daher der Umlauf des Blutes träger. Hieraus und 
aus der geringeren Quantität Luft, welche sie einathmen, erklärt sich auch 
die geringere Blutwärme, sowie ihr zähes Leben. 
Die niedrigsten unter den Wirbelthieren sind die Fische, welche 
den Amphibien durch ihr kaltes Blut gleichen, aber durch Kiemen die 
im Wasser bcsindliche Luft aufsaugen. Dies macht ihnen die Lunge ent¬ 
behrlich und eignet das Wasser zu ihrem beständigen Aufenthalte. Rumpf 
und Glieder sind bei ihnen nicht deutlich getrennt, und die Füße, welche 
wenigstens noch einigen Amphibien zukommen, fehlen ihnen gänzlich. 
Den Wirbelthieren stehen die wirbellosen entgegcü, welche wieder 
in Weichthiere, Gliederthiere und Pflanzenthiere zerfallen. 
Zu den Weichthieren rechnet man die in kalkigen Gehäusen wohnenden, 
also Muscheln und Schnecken; die meisten derselben wohnen im Meere. 
Unter den Gliederthieren sind die zahlreichsten die Insekten oder Kerb- 
thierc, doch gehören auch die Spinnen und Krebse, selbst die Würmer, 
(wie man auch manche kriechenden Insekten nennt), dazu. Pflanzenthiere 
heißen solche, welche sich nicht mehr durch Eier fortpflanzen, sondern 
durch aus ihren Körper hervorwachsende Keime. Dahin gehören die 
Polypen, Korallen u. s. w. Auch die Jnfusionsthierchen, welche man 
nur durch Vergrößerungsgläser wahrnehmen kann, scheinen zu den Letzte¬ 
ren zu gehören. Für den gewöhnlichen Beobachter genügt es zu wissen, 
daß faules Wasser Essig und andere Flüssigkeiten mit lebendigen, beweg¬ 
lichen Geschöpfchen der manuichfaltigsten Gestalt angefüllt sind. Und so 
wie diese lange den menschlichen Augen ihrer Kleinheit wegen verborgen 
waren, sind uns ohne Zweifel noch immer viele Werke des Schöpfers 
unbekannt. Wir müssen aber darnach streben, Gott immer deutlicher in 
feinen Werken zu erkennen. 
3. Lebensart der Säugethiere. 
Wer die Thiere mit Aufmerksamkeit und mit Nachdenken betrachtet 
der findet nicht blos eine edle Unterhaltung, sondern fühlt sich auch 
zu ihnen als Geschöpfen des nämlichen Vaters, der uns Menschen schuf, 
hingezogen. Endlich erkennt man aus nichts Anderem die Weisheit und 
Güte des Schöpfers fo deutlich, als aus der Betrachtung Dessen, was er 
so kunstvoll und liebevoll eingerichtet hat. Darum hier einige Ansichten 
über die Lebensart der Thiere. 
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