Object: Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen

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Zweite Stufe. 
Brandenburger Thor in Berlin zurück. Napoleon wurde als 
Fürst nach der Insel Elba im mittelländischen Meere ver- 
wiesen. Blücher ernannte sein König zum Fürsten von 
Wahl statt. Mit Dank und Liebe empsing das Vaterland 
die heimkehrenden Krieger. Aber auch Gott zu danken ver- 
gaß man nicht, mit dem die großen Thaten gethan waren. 
6. Jer Wiener Eongreß. Wapoteon kehrt zurück. Ligny. 
Waterloo. Im November versammelten sich die Fürsten, Kaiser 
und Könige und Herzöge und ihre Gesandten zu dem Wiener 
Congreß. Da sollte über die Grenzen der Länder Europas 
und die Rechte der Fürsten Deutschlands Rath gehalten und 
Beschluß gesaßt werden. Aber es gab hier wohl viele Feste 
und Gäste, aber zur Einheit kam es nicht, es war des Haderns 
und Streitens kein Ende. Das hörte Napoleon auf seiner 
Insel wohl, auch daß man in Frankreich mit dem neuen Regi- 
1815 ment nicht zufrieden war. Da ging er im Februar 1815 mit 
1100 Mann seiner alten Garde unter Segel, kam glücklich 
zwischen den englischen Wachschiffen durch, sobald er auf 
französischen Boden den Fuß setzte, ging alles Heer, das gegen 
ihn ausgesendet wurde, und das Kriegsvolk in den Festungen 
und das Volk in Stadt und Land zu ihm über, und am 20. 
März war er wieder in Paris in seinem Schlosse und Alles 
jauchzte ihm zu. Der alte gichtische Ludwig XVIII. mußte 
nochmals fliehen. Da erschraken die Fürsten in Wien, er- 
klärten den Friedensstörer vor aller Welt in die Acht, wiesen 
seine Friedensanträge, denen sie freilich Ursache hatten nicht 
zu trauen, zurück und fuhren eilends nach Haus, ein jeder in 
seine Hauptstadt, um noch einmal zum Kriege zu rüsten. Und 
das that denn Napoleon auch. In den Niederlanden sam- 
rnelten sich die Heere der Verbündeten, über die wieder Blücher, 
der nun 73 jährige Greis, den Oberbefehl erhielt. Napoleon 
ließ nicht auf sich warten. Bei Ligny griff er Blüchers 
Heer an. Der Kamps wogte beständig hin und her, bald 
jagten die Preußen die Franzosen zurück, bald flohen die 
Preußen vor den Franzosen. Blücher selber kam dabei in 
große Gefahr, sein Pserd ward getroffen und stürzte, und er 
kam unter das Pferd zu liegen. Die Franzosen sprengten 
mehrmals an ihm vorüber, endlich aber, da wieder einmal 
die Preußen Meister des Feldes geworden, gelang es seinem 
Adjutanten Nostiz, der treulich bei ihm ausgehalten, ihn her¬ 
vorzuziehen, auf ein Pferd zu bringen und zu retten. Im
	        
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