Arabien 
siy 
Theil der'Nation, bleiben ohne Schnlkenntnisse, lernen nur 
Gedichte auswendig, in weichen ihre alte Geschichte enthal¬ 
ten ist, und pflanzen diese Erzählungen durch mündliche 
Ueberlieferungen von Geschlecht zu Geschlecht fort. Die 
Exporten aus den von ägyptischen, persischen, indischen 
und europäischen Schiffen besuchten Seestädten Maskat, 
Mocha und Dschidda sind: Kaffee, Weihratich, Aloe, Bal¬ 
sam, Datteln, Senesblatter, Spezereien, Gummi, Pferde, 
sehr reines Auripigment, Sandrach, Tvpfergeräthe, Filtrir- 
fiaschen rc. 
Die Einwohner sind in vielerlei Stamme und Staaten 
getheilt. Die Beduinen stehen unter Adelichen und Fürsten, 
Scheits (Schechs) oder Emirs, von denen bisweilen mehrere 
unter einander verbunden sind, und einen mächtigern als 
Oberherrn erkennen. Der mächtigste Fürst ist der Imam 
von Jemen mit dem Titel eines Kalifen; ihm folgt, in Ab¬ 
sicht der Macht, der Großemir. Außer den Städten Dschidda 
und Jambo, den beiden Inseln Sawaken und Maffava und 
neuerlich der Provinz Jemen hat der türkische Sultan nichts 
in Arabien zu befehlen; doch unterhält er in den Städter: 
Mekka und Medina und in verschiedenen Kastellen einige 
Besatzung, und hat das Zspcht, den Scherif von Mekka 
während der Anwesenheit der Pilger abzusehen, und einen 
andern aus derselben Familie anzusetzen. 
Die gewöhnliche Eintheilung deS Landes in das wüste, petraische 
(von der ehemaligen Hauptstadt des nabataischen Reichs) und glück¬ 
liche Arabien ist unrichtig; im Lande selbst theilt man von den 
ältesten Zeiten bis itzt dasselbe in folgende 6 Provinzen: 
l. Das Land Jemen 3240 Q. M. Z Mrll. E., unter der 
Herrschaft theils des Iinam oder Kalifen von Jemen oder Sannah, 
theils vieler unabhängiger Schechs, enthält: 1) die Provinz Je¬ 
men, die noch kein Großherr zu unterjochen vermochte, aber igig 
durch den Neffen, des thätigen Mehemed Ali, Pascha von Aegypten, 
Hallt Pascha, furchen türkischen Kaiser in Besik genommen wor¬ 
den ist, dem sie jährlich 2000 Ct. Kaffee als Tribut sendet. Man 
theilt sie in Tehama (Niederland) und Dschebal (Bergland) 
ein. In jenem liegen die Städte: Mochha oder Mokka, be¬ 
rühmte Hanöelsst. mit Einern guten Hafen, der von indischen, 
arabiichen und europäischen Kaufleuten besucht wird, 5000 E., 
meistens Muhamedaner und 1500 Juden, Handel mit Kaffee, 
arabischem Gummi, Myrrhen, Weihrauch, Sklaven, Kamelen, 
Pferden, Maulthieren und Eseln, welche Waaren, den Kaffee ans- 
genommen, großentheils aus Berbera eingeführt werden. Zebid, 
ehemalige Hauptst. von Teharuain einem großen fruchtbaren 
Thale, mit vielen und großen Moscheen und einer muhamedani- 
schen Akademie von der sunnitischen Sekte, die einen großen Theil 
Arabiens mit Geistlichen versorgt. Beit el Fakih, Betelfaki, 
große, schlcchtgebaute St. mit dem größten Kaffeemarkt «n Arabien.
	        
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