§. 745- Das Herzogthum Draunschweig. 175 
liegen auf einem hohen Berge die Trümmer der alten Harzburg, eines 
Lieblingsaufenthalts de- Kaisers Heinrichs IV, der sie erbauete, und 
welche die von ihm gedrückten Sachsen zerstörten. Nicht weit davon ist 
das Salzwerk Juliushall, welches auch zum «Lommunionharze gehört, 
und ein Pferdegestüt im alten Schlosie zu Bündheim. — Lutter am 
Barenberge, 1000 E., merkwürdig durch die Schlacht, in welcher 1626 
König Christian IV von Dännemark von den Kaiserlichen geschlagen wur¬ 
de. — 4) Der Leinedistrick an der Leine und Gande — Q- M. 
18.000 E- — Gandersheim an der Gande, 2000 E. Ehemalige Reichs, 
abtek. Sitz des Districtgerichts- — Die Rarlshürce, ein großes Ei¬ 
senwerk bei Delligsen. — 5) Districr Blankenburg — 8 Q- M. 
20.000 E. am Unterharz, ganz von Preußischen, Hannoverschen und Anhal¬ 
tischen Landern eingeschlossen. Hier ist die Stadt Blankenburg, 2800 
E., ein freundlicher Ort, von Bergen umgeben in einem fruchtbaren 
Thale. Sitz des Districtsgerichts. Unmittelbar neben der Stadt und 
Kirche liegt das Schloß auf einem Berge, in den Jahren 171^ bis 1731 
von einer besonderen herzogt. Linie bewohnt, mit einer Kirche, 270 Zim¬ 
mern und einer Gemäldesammlung. Die Aussicht aus diesem einfachen, 
aber gut erhaltenen Gebäude ist ungemein schon. Der König von Frank¬ 
reich Ludwig XVIII, hielt sich hier 1796 in der Revolutionszeit als 
Flüchtling auf. Nicht weit von der Stadt, aber auf Preuß. Gebiete 
liegt der Regenstein, die Trümmer eines befestigten Schlosses, welches 
erst im siebenjährigen Kriege zerstört ward, und die sogenannte Teu- 
felsmauer, eine Reihe sonderbar gebildeter Sandsteine auf einer Hü¬ 
gelreihe, die von fern allerdings wie altes Gemäuer aussehen und von 
deren Spitze man eine weite Aussicht nach den fruchtbaren Preu, 
ßischen Gegenden um Quedlinburg, Halberstadt und andere Städte 
hat. Eine Meile von der Stadt ist das Dorf Rübeland an der 
Bode, in einem engen Thale mit der berühmten Banmanns- und 
Bielshöhle. Erstere besteht aus vielen Abtheilungen, von denen man 
aber nur 6 dis 7 besuchen kann. Die 6 ersten haben eine Länge von 
768 Fuß. Die Decke ist ein natürliches Gewölbe, fast ganz mit Tropf¬ 
stein überzogen, der an derselben wie Eiszapfen herunterhängt und durch 
das beständige Herabtröpfeln und Ansetzen von Kalktheilen oft sonder, 
bare Figuren bildet, unter denen eine Säule, 7 Fuß hoch, und i Fuß 
dick, welche, wenn man se mit einem Steine schlägt, einen dumpfen 
Klockenton von sich giebt, das merkwürdigste ist. Der Zugang zur Höh¬ 
le ist so bequem, daß sie, versteht sich mit einem erfahrenen Führer, 
ohne alle Gefahr besucht werden kann. Schwieriger ist der Zugang zur 
Bkelshöhle, die aber keine so große Gewölbe hat. — Hasselfelde, 1600 E. 
ES ist hier eine Pvttaschsiederei. — Walkenried, in einer schönen Ge¬ 
gend, mit Alabaster- und Gipsbrüchcn. In dem Orte befinden sich die Rui 
nen der ehemaligen Abtei. — Zorge, 1100 E., hat wichtigeEisenhütten.— 
Braunlagean derBvde, 800E., hat ein Blaufarbenwerk. — 6) Derwe-
	        
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