igo Deutschland.
Behörden dieser Provinz. Schloß mit schönen Anlagen, Gymnasium. —
Schwartau, lebhafter Ort mit 900 E., unter denen viele Nagelschmicde
und Knopfmacher- — c) Das Fürstenthum Birkenfeld — 9 Q- M.
2^,000 E. Die Hauptstadt ist Birkenfeld an der Nahe, 1800 E. Sitz
einer Regierung. Gymnasium. — In der Gegend von Oberstem und
Idar sind wichtige Steinfchleifereien.
Das Herzogthum Nassau.
§. i5o. Es liegt zwischen Hessen Darmstadt und den Preußischen
Rheinprovinzcn und ist 92 0. M. groß. Der Boden ist gebirgig, nir¬
gend eben, von Hügelketten durchzogen und fruchtbar. In N. ist der
Westerwald, ein waldiges, ziemlich rauhes Gebirge, dessen höchste Spitze
der Salzburger Ropf — 2600 F. In S. ist die Höhe (Taunus),
ebenfalls mit Wald bedeckt, deren höchster Gipfel der Feldberg — 2600
F. Dieses Gebirge bildet die reizendsten Thaler, und die User des Rheins,
der die westliche Gränze bildet, gehören zu den schönsten Gegenden von
Deutschland, berühmt durch den herrlichen Strom, dessen Uferhügel
und Felsenberge mit vielen Burgen geschmückt sind, durch reizende Wein¬
berge, Obstgarten, wohlhabende Städtchen und Dörfer, so wie durch
Milde der Luft. Der Rhein nimmt die ^ahn auf, welche das Land
durchströmt; in S. ist auch ein Theil des Mains, der die Nidda
aufnimmt Die Hauptproducte sind: Rindvieh, schöne Fische, vorzüg¬
lich Lachs im Rhein, wild, Getreide, aber vorzüglich wein, und zwar
die köstlichsten Rheinweine; Obst, selbst Mandeln und Rastanien,
Flachs, Mohn und Rübsaamen, Ueberfiuß an Holz, ferner Silber,
Blei, Eisen, Marmor, Sandsteine, Schiefer, viel Thon, Walkererde,
Kalk und ein reicher Segen an Mineralquellen, die zu den berühm¬
testen in Deutschland gehören. Eigentliche Fabriken sind nicht zahlreich,
aber es giebt mancherlei blühende Gewerbe; an Kunstproducten liefert
daher das Land Wvllwaaren, Strümpfe, Leder, Taback, Eisen-, Kupfer-
und Siberwaaren, Pottasche, Steingut, Theer, Essig, und auf dem
Lande ist Spinnen und Weben der Leinewand sehr verbreitet. Die Zahl
der E. belauft sich auf 55o,ooo; unter diesen sind »90,000 Protestanten,
»5o,ooo Katholiken, welche unter dem Bischöfe in Limburg stehen,
über 200 Mennoniten und S5oo Juden. Die Protestanten waren bisher
Reforniirte und Lutheraner. Im Jahre »8»7 vereinigten sich diese und
nannten sich evangelische Christen. Für die Bildung aller Stände ist
durch gute Schulanstalten musterhaft gesorgt; als Landesuniversitat wird
Eöttingen angesehen. Das Herzogthum besteht großen Theils aus ehe¬
mals Hessischen, Pfälzischen, Mainzischen und Trierschen Gebieten, die
seit »8o3 zu den alt Nastauischcn Besitzungen gekommen sind, und war
bis :8»6 in zwei Hcrzogthümcr getheilt, die vor »8o6 nur Fürstenthü-