Full text: Für die oberste Stufe (Teil 3, [Schülerbd.])

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von da an in Deutschland erzogen; anfangs preußischer Offizier, vertiefte er sich später 
mehr und mehr in deutsche Poesie und Wissenschaft; 1815 1818 machte er mit dem 
russischen Kapitän Kotzebue als Naturforsher eine Reise um die Welt. Nachher lebte er 
in Berlin, ganz ein deutscher Dichter geworden Er starb 1838. Von ihm: 1, 244 Das 
Riesenspielzeug. II, 36 Die alte Waschfrau. II, G Die Sonne bringt es au den Tag 
, 86 Die Weiber von Winsperg. Il, 189 Böser Markt. III, 14 Die Kreuzschau. III, 
138 Salaz y Gomez. III, 146 Tragische Geschichte. III, 147 Der rechte Barbier. IIL, 
173 Schloss Boncourt. 
Claudius, Matthias, geb. 1704 zu Reinfeld in Holstein, studirte in Jena, lebte 
die längste Zeit in Wandsbeck bei Hamburg, wo er 1775 1812 die Zeitschrift „Wands 
becker Bote herausgab. Er starb in Hamburg 1815. Als Schriftsteller verstand er vor⸗ 
züglich für das Volk anschaulich zu schreiben; mi kindlicher Frömmigkeit verband er die 
Gabe, launig und heiter zu sprechenn Von ihm: 1,52 Ser Riese Goliath. J, 106 
Abendlied. L 123 Der Winter. I, 23 Leichenrede über Anselmo. 1II, 24 Am Grabe 
des Vaters. II, 214 Frau Rebekka mit ihren Kinbdern. I Sas Balerimse. II, 223 
Vermächtnis an Johannes. III, 54 Weihelied. 
Dach, Simon, geb. zu Memel 1605, lebte seit 1628 in Königsberg, wo er als 
Professor 1659 starb. Von n IL, M4 Die Freundschaft. 
Eichendorff, Joseph Freiherr von, geb. 1788 bei Ratibor in Oberschlesien, studirte 
in Halle und Heidelberg die Rechte, nat 1813 als freiwilliger Jäger in das preußische 
Heer und nahm bis 1815 an den Befreiungskriegen Teil. Als Regiexrungsrath in Danzig 
begann er seine dichtexische Laufbahn, indem er sich der sog. romantischen Schule anschlofs 
Später trat er ins Ministerium der geistlichen Angelegenheiten zu Berlin, verließ aber 
schon 1843 den Staatsdienst, um sich ganz der Literätur zu widmen. Er war ein äifriger 
Katholik. 1857 starb er zu Neiße in Schlesien. Von ihm: 1, 167 Wanderlied. 
Fontane, Theodor, geb. 1819 in Neu-Ruppin, lebt als Schriftsteller in Berlin. 
Von ihm: II, 105 Hans Joachim von Zielen il gr de Tag von Düppel. 
Freiligrath, Ferdinand, geb. 1810 zu Detmold, ward Kaufmann, widmete sich 
dann aber ganz der Dichtkunft. Vol leidenschaftlichen Ungestüms in seinen Bestrebungen 
für Aenderungen, musste er 1844 ins Ausland flüchten; 1848 nach Deutschland 
zurückgekehrt, beteiligte er sich eifrig an den politischen Kämpfen, musste jedoch 1851 aber⸗ 
mals nach London flüchten. 1868 ins Vaterland zurückgerufen, starb er 1876 zu Caunn⸗ 
stadt bei Stuttgart. Als Dichter verstand er mit blendender Kunst und großer Farben— 
pracht die Eigenthümlichkeiten ausländischer Gegenden zu schildern. Von ihm: U, 25 
Der Liebe Dauer. II, 162 Die Auswanderer. III, 98 Hurxrrah Germania. III, 99 Die 
Trompete von Gravelotte. 
Freytag, Gustav, geb. 1816 in Schlesien, studirte in Breslau und Berlin, wid⸗— 
mete sich zuerst der akademischen, dann aber der schriftstellerischen Laufbahn, in welcher 
er namentlich durch seinen Roman „Soll und Haben“ und durch seine „Bilder aus der 
deutschen Vergangenheit“ großen Ruhm gewann. Keiner versteht wie er die Eigenart des 
deutschen Volkes zu schildern. Er lebt abwechselnd in Leipzig und auf seinem Landsitz bei 
Gotha. Von ihm (abgesehen von vielen überarbeiteten Abschnitten): II, 96 Luthers Va⸗ 
ter. III, 63 Altdeutsche Gastfreundschaft iil, 61 Kunst und Handwerk zur Zeit der 
Merowinger. III, 65 Winfrieds Enden III, 74 Die Slͤdie zu Anfang des 3ährigen 
Krieges. III, 81 Friedrichs des Gr. Regierungskunst. 
Geibel, Emanuel, geb. 1815 zu Lübeck, stadirte Philologie, besuchte Griechenland, 
lebte dann an verschiedenen Orten Deutschlands, später in München, seit 1868 wieder in 
seiner Vaterstadt. Er ist der bedeutendste patriotische Dichter der Neuzeit, in allen seinen 
Dichtungen bewunderungswürdig wegen des Wohllaus seiner Verse, er ist Meister der 
Form. Von ihm: 1, 130 IL 62 Morgenwanderung I, 87 Friedrich Roth— 
bart. I 122 Lriegslied. I I28 An Demschlande li, 1841 Gudruns Kagen in e 
Der Tod des Tiberius. III, 89 Schill. Iil, dl Am 5. Sepiember 1850 1n, 15 
Eine Seeräubergeschichte. 
Gellert, Christian Fürchtegott, geb. 1715 zu Haynichen bei Freiburg, studirte 
Theologie, ward 1751 Professor zu Leipzig, wo er 1769 starb. Als Schriftsteller ausge⸗ 
zeichnet in der Fabel und der poenischen Erzählung, wirkte er besonders auf die studirende
	        
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