Full text: Asien, Afrika, Amerika und Australien (Abth. 2)

§. 12. 13. 14' Korea. Kleine Bucharek. Japan. 41 
Korea. 
$. i2. Eine Halbinsel zwischen dem Japanischen Meere und dem 
Kvreischen Busen oder Gelben Meere, 6 — 7000 Q- M. groß, in N. 
voll hoher Schneegeblrge mit rauher Luft, in S. aber fruchtbar und 
mild mit fast allen Schinesifchen Prvducten. Die E., welche ihrem Kör¬ 
perbaue und ihrer Lebensart nach, theils den Schinesen, theils den 
Mantschus gleichen, sind Anhänger der Lehre des Fo und Rongfurse, 
treiben Ackerbau, Viehzucht und Handel und sind in manchen Handwer¬ 
ken nicht unerfahren; auch Wissenschaften scheinen nicht unbekannt zu 
sein, denn es giebt Bibliotheken, deren eine in der Hauptstadt Ring- 
kitao, unter der Aussicht eines Prinzen selbst steht. Der Fürst des Lan¬ 
des erkennt den König von Schina für seinen Oberherrn und zahlt ihm 
Tribut. Im südlichen Theile haben auch die Japaner Niederlassungen. 
Die Kleine Bucharei. 
§. i3. Dies Land, I20 bis 5o,ooo Q. M. groß, ist eigentlich der 
S. W- Theil von Hochasien, voll hoher Gebirge und Steppen, jedoch 
in einigen Gegenden fruchtbar und mit milder Luft, so daß Reis, wein 
und Südfrüchte gedeihen. Es gränzt in W. an die Tatarei, in N. 
und O. an die Mongolei, in S. an Tibet. In Süden ist der Mus- 
rag, in W. der Belurrag, in N. der Mussarr. Die von dem W. Ge- 
birge strömenden Flüsse fallen alle in den Icrken oder Hiarkan und 
mit diesem in den See Lop. In O. beginnt schon die große Wüste, 
aber in W. ist guter Boden und daher Ackerbau; die Viehzucht ist nicht 
unbedeutend und die Gebirge liefern edle und unedle Metalle, auch Edel¬ 
steine. Die Lucharen, ein Tatarisches Volk, sind Muhamcdancr und 
wohnen in Städten. Sie sind nicht ohne Bildung, treiben Handwerke, 
besonders Weberei und einen sehr wichtigen Karawancnhandel nach der 
Latarei, Schina, Tibet und Indien; doch giebt es auch hier Mongoli¬ 
sche Nomadcnstamme. Wir kennen dies Land, wie ganz Hochasien, sehr 
wenig, jedoch wissen wir, daß Jerken, Raschgar, Aksu, Roten und 
Turfan volkreiche Städte sind. 
Japan. 
8. lk. Leider kennen wir von diesem Reiche noch weniger als von 
Schina; denn bei Todesstrafe darf sich kein Christ in Japan sehen lassen. 
Vor 200 Jahren waren hier viele Missionairs und fast das halbe Reich 
bekannte sich zum Christenthum; da aber machten sich die Geistlichen 
durch Herrschsucht und Uebermuth verhaßt, mischten sich in Regierungs¬ 
sachen und ließen sich sehr unchristlich selbst in eine Verschwörung gegen 
den regierenden Herrn ein. Dies hatte schlimme Folgen. Alle Christen, 
damals Portugiesen und Spanier, wurden auf ewige Zeiten aus dem
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.